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Full text: 42, 1924

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Aus dem Archiv der DeuUschcu Seewarte. — 102-f. Heft 2. 
den Tiefausläufern, Tiefdruckfurchen gehören. Vielleicht sind die gelegentlich seihst über dem Äqua 
tor in 16—26 km Höhe noch beobachteten Westwinde die letzten Ausläufer solcher äquatorwärts anstei 
gender Westwindzungen. Das Herabkommen der. Westwinde bringt .jedoch noch keinen Wetterum 
schlag, erst wenn auf der Rückseite der Einbruch kalter Luft erfolgt, verschlechtert sich das Wetter: 
Tiefe Wolken, St, NI, St-Cu, vielleicht Regen, in der Trockenzeit jedoch meist nur an Stellen, wo die 
Regenbildung durch Geländeeinflüsse verstärkt wird, Abkühlung, stark auffrischender nördlicher Wind 
(Norder), nördliche Dünung. Der Einbruch kalter Luft macht sich auch durch auffällige Besserung der 
Sicht bemerkbar. Die Kälteeinbrüche scheinen häufig mit der 5'A tägigen Periode aufeinander zu folgen. 
Sie sind das einzige, was in den untersten Schichten vom Vorübergang der Depression in Erscheinung 
zu treten scheint: vom „Unterbau“ des Tiefs wirkt sich nur die Böenfront aus. Je weiter nach Osten 
und Südosten der Kälteeinbruch kommt, desto schwächer wird er. Erlischt er, so bleiben von den Tief 
druckfurchen nur die oberen Wolken, vor allem die Zirren übrig, die als Schwanzenden nordischer Tief- 
ausläufer im Antipassat über das Hochdruckgebiet der Roßbreiten ostwärts driften. Anders ist es natür 
lich, wenn über dein Ozean selbst sich Kälteeinbrüche in das subtropische Hoch in den Passat ergießen, 
wie es am 9./10. III. beobachtet wurde. 
Die Höhenwindmessungen auf dem Ozean weisen in ihrer Abhängigkeit von der Wetterlage die 
Züge auf, die von den Beobachtungen auf dem angrenzenden Festländern bekannt sind. Auf der Aus 
reise, die vom Beginn der Aufstiege an bis zum Passatgebiet fast ausschließlich südliche bis westliche 
Winde brachte, kündet sich starkes Auffrischen des Windes am Boden schon in den vorhergehenden 
Aufstiegen an. So herrschten am 1. III. von 560 m an bereits 20-m mps. oder darüber, ab 2 km sogar 
mehr als 25 mps.; tags darauf frischte der Wind auch unten bis 15 m mps. auf. Am 7. III. hat sich die 
Isoplethe von 20 mps. von 4 km beim Vormittagsaufstieg bis auf 500 m beim Nachmittagsaufstieg gesenkt; 
nachts folgt steifer SSW. Am 8. III. werden in 1—1.5 km Höhe bereits 30 mps. gemessen, und am fol 
genden Tage nimmt die Windgeschwindigkeit unten von 10- 11 auf 13 mps. zu. 
Anders jedoch auf der Heimreise: Stürmischen nördlichen Winden am 25. 26. IV., 2. und 6. V. 
gehen tags zuvor keine erheblichen Geschwindigkeiten voraus, vielmehr zeigen die Aufstiege am 24. IV, 
I. V. und 5. V. nur geringe Änderung der Windgeschwindigkeit mit der Höhe, teilweise sogar Abnahme 
nach oben. Das abweichende Gepräge der Aufstiege auf der Heimreise ist durch die Wetterlage 
bedingt; fast immer fanden sie auf dem Südabfall von Hochdruckgebieten statt, die den Nordatlantik in 
Richtung Neufundland-Irland überquerten. Geringe Windgeschwindigkeitsänderungen nach oben sind 
für solche Lagen charakteristisch; erst oberhalb von 4 km zeigt sich wesentliche Zunahme. 
Einige Aufstiege der Rückreise weisen größt 1 Ähnlichkeit mit Passataufstiegen auf; z. B. die vom 
30. IV. Auf die Ähnlichkeit zwischen europäischen NE-Wind - Aufstiegen und Passataufstiegen hat 
bereits Wenger aufmerksam gemacht. Es fehlt aber diesen Aufstiegen die mächtige Schicht des Ur- 
passats, deren südliche Komponenten auf die Luftmassen hinweisen, die über dem Tropengürtel auf 
steigen und im Urpassat auf beiden Halbkugeln polwärts abfließen, sofern sie nicht, wie auf der ersten 
(Sachsenwald-)Fahrt auch im Mittel durch nördliche, monsunartige Komponenten unterdrückt werden.
	        
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