Skip to main content

Full text: 42, 1924

Dr. ll. Seil hopf u. J»r. <!. St live: Höiieu\viniiiue$suiuicn auf dem SWdalt. Ozcnii u. im (¡ult v. Mexiko. 1112:1. 27 
teil bei entgegengesetzten Änderungen des Luftdrucks am Boden haben. Sie seien in Vergleich gesetzt 
mit dein Luftdruck von 8 h a. m. von Havanna: 
Havanna 
Höhe 
9—10 
10—11 
11—12 
12—13 
13—14 
14—15 
15—16 
16—17 
18.111. 765.0 
19.111. 762.5 
5 V-qi 
NNE15 
NzE20 
NzE15 
N15 
20.III. 763.5 
21.HI. 764.5 
7a 
SWzWll 
WzSIO 
WzS17 
AV15 
W16 
\VzS23 | 
SW-/.W19 
[SW22J 
Die untere Stratosphärengrenze dürfte am 18. 5'A p bei 11, am 20. 7 a bei 15 km anzusetzen sein. 
Am 18. haben wir bei fallendem Luftdruck am Boden und niedriger Stratosphären läge nördliche, am 
20. bei steigendem Druck und höherer Stratosphärenlage südliche Strömung. Diese bringt oben Ab 
kühlung, der unten steigender Druck entspricht, jene oben Erwärmung bei fallendem Luftdruck unten. 
Die Wetterkarten zeigen am 18. früh auf der Rückseite eines ostwärts abgezogenen Tiefs ein nördlich 
von uns rasch ostwärts abwanderndes Hoch; am 19. liegt bereits wieder eine tiefe Depression über dem 
Osten der Vereinigten Staaten, der am 20. ein umfangreiches Hoch folgt, das auch am 21. noch das 
Kartenbild des Gebiets beherrscht. Der Vorübergang der von der nördlichen Depression am 19. und 
20. südwestwärts gehenden Tiefdruckrinne und der Vorstoß des Hochs am 20. bringt die oben geschil 
derte Wetterverschlechterung. Am 18. nachmittags befinden wir uns auf der Vorderseite des ostwärts 
sich ausbreitenden Tiefs; auch die starke Ci- und Ci-St-Bewölkung steht- damit in Zusammenhang. Die 
warme Nordströmung in der Stratosphäre entspricht nach Exner 1 ) einer Ausbuchtung der Isobaren in 
dieser Höhe nach Süden und einem stratopliärischen Tiefdruckgebiet. Ob dieses mit dem vom 17. zum 18. 
ostwärts abgewanderten oder mit dem vom 18. zum 19. sich ausbreitenden Tief gekoppelt ist, ob also 
ersteres oder letzteres als „hohe Depression“ anzusprechen ist, läßt sich freilich infolge der kurzen Ein 
wirkung des Zwischenhochs am 18. nicht entscheiden. Am 20. dürfte jedoch die hohe Stratosphären 
lage und kalte südliche Strömung oben der Ausbreitung des umfangreichen Hochs über dem Osten der 
Vereinigten Staaten entsprechen. 
Zusammen fassend läßt sich über den Witterungverlauf in Mexiko und Westindien sagen: 
Die über Mexiko und dem Golfgebiet häufig liegenden Tiefdruckgebiete sind meist Ausläufer des tro 
pischen Tiefdrucks des Kalmengürtels und überwiegend thermischer Natur. Über ihnen findet ein 
Ausströmen in antizyklonalem Drehsinn statt. Wandert jedoch über den Vereinigten Staaten ein großes 
Tief ostwärts, so wird auch häufig das Teiltief des tropischen Tiefdrucks als Ausläufer der nordischen 
Depression ebenfalls ostwärts bewegt. Auf der Rückseite der Hauptdepression fluten polare Luftmassen 
südwärts, die die Nordwärtsentwickelung des mexikanischen Teiltiefs und Ausbildung einer Tiefdruck 
rinne begünstigen. Infolge des Zuflusses kalter Luft wird im Laufe dieser Entwickelung das mexika 
nische Teiltief wahrscheinlich asymmetrisch; es wandelt sich von einem Tief des tropischen Typus in 
ein Tief des „Polarfront“-Typus um. Zieht die Tiefdruckrinne, vom Strömungssystem der nordischen 
Depression erfaßt, ostwärts, so drehen auf ihrer Vorderseite die Winde auf Süd, im Gebiet von Mexiko 
und vom nordwestlichen Golf bis zum Boden herab; weiter südöstlich, wo das Strömungsystem des 
Passats mächtiger ist, jedoch nur in mittleren Höhen. Die Vorderseite der Rinne beeinflußt zunächst 
nur das verhältnismäßig schwache Strömungssystem de,s Urpassats, während in den unteren Schichten 
der Passat sich behauptet. Beim Vorübergang der Tiefdruckrinne kommen die oberen Westwinde tiefer 
herab, über Mexiko und der nordwestlichen Hälfte des Golfes bis zum Boden. Die nach Südosten an 
steigende Grenzfläche zwischen Urpassat und Antipassat, zwischen den äquatorialen Ostwinden und den 
Westwinden der gemäßigten Breiten schlägt daher wie die Grenzfläche zwischen polaren Ostwinden und 
den Westwinden (Polarfront) Wellen, deren nach Süden gehende Ausbuchtungen zu ostwärts wandern- 
t) p. M. E x li c r, Über den Aufbau hoher Antizyklonen und Zyklonen in Europa. — Meteorologische Zeitschrift 
1921, S. 29S.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.