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Full text: Jahresbericht 1869

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winde bedeutend geringer wird, während sie bekanntlich an unscrn Küsten gerade 
im Sommer so häufig auftreten. Man darf daraus mit Recht schliessen, dass 
die letztere Erscheinung eine lokal begrenzte ist, welche durch die sommerliche 
Erwärmung unsers Continents hervorgerufen wird, während auf dem freien Ocean 
die nördliche Heraufschiebung und Ausbreitung der allgemein südwestlichen 
Luftströmung oder des Antipassats in dem nördlichen Declinationsstande der 
Sonne und dom Heraufrücken des Passats selber ausreichende Erklärung findet. 
In der Nähe des amerikanischen Continents wird der SW. dann häufig in SO. 
verwandelt, in Folge der sommerlichen Durchwärmung der grossen nordaraerikairi 
schen Ebenen, während im Winter von dort der NW.—NO. in die warme See 
hinaus weht. 
Ganz auffällig treten in 35 n und 55"W. zwei Wetterscheiden hervor, 
und zwar in fast allen Jahreszeiten mit gleicher Schärfe. Besonders im Winter 
herrschen diesseits dieser Grenze von 35 °W. die Süd- bis Westwinde, während 
jenseits dieses Meridianes die West-, und jenseits 55 °W., die NW.- und Nord 
winde regieren. Im Sommer dominirt freilich der SW. im ganzen Ocean, aber ihm 
machen östlich von 35° Länge die NW.-Winde, dagegen westlich von 55 0 W. die 
SO.-Winde vielfach den Vorrang streitig; im Frühjahr und Herbst nimmt überall 
die Zahl der SW,-Winde ab, und treten dafür die NW.- bis Ostwinde häufiger auf. 
An Sturm beobachtungen liegen etwa 800 vor, von denen auf den 
December und Januar je 18%, Februar 9, März 7, April 8, Mai, Juni, Juli 
je 3, August 4, September 7, October 8, November 12% kommen. Obgleich 
ihre Richtung vorwiegend SW. bis NW. ist, so kommen doch auch SO.- und 
NO.-Stürme vor und zwar 
im Winter im Frühjahr 
NOliche Stürme 6 % 5 % 
SO „ „ 4 1 
SW „ „ 10 2 
NW „ „ 20 10 
lieber die 
Wetter 
scheiden des 
Nord- 
Atlantic. 
lieber 
Stürme. 
im Sommer 
1 % 
1 
im Herbst 
4% 
•> 
4 
15 
Nach Längengraden vertheilen sie sich dagegen 
in NOliche SOliche SWlichc 
bis 35" W 5% 5% 7% 
zwischen 35—55" W. 5 2 8 
,, 55—74 °W. 7 1 3 
NWlichc Stürme 
28 % 
21 
8 
Eis ist niemals östlich von 41 # W. und westlich von 56° W. beobachtet Eisgrenzen, 
worden, in allen Monaten des Jahres ausser im October, November, December. 
Nebel ist bis 35 °W. 601, von da bis 55 °W. 842, von da bis Newyork 
709 Male notirt, Schnee bis 35 °W. 123, von da bis 55 °W. 241, bis 
Newyork noch 217 Male beobachtet; Regen endlich bis 35" W. 1421, von da 
bis 55 0 W. 895, von da bis Newyork 580 Male notirt. 
Es sind das alles Zahlenwerthe, deren nahe Beziehung mit den vorher- 
schenden Winden in oharacteristischer Weise hervortritt. Wie sie auf die Dauer 
der Dampferreiseu zurückwirken, erkennt man sofort an den mittlern Reisezeiten 
derselben, welche zwischen Southampton und Newyork betrugen 
im Winter ausgehend 13. 61 Tage, zurückkommend 11. 
11. 66 „ „ 11. 
11. 67 „ „ 11. 
Nebel, 
Schnee, 
Hegen. 
„ Frühjahr 
„ Sommer 
„ Herbst 
im Jahresmittel 
12. 05 
12. 15 
11. 
11. 
5 i Tage 
70 „ 
20 „ 
54 „ 
49 „
	        
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