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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1931.
4. F-T.-Station.
Die Kopfzahl des Funkpersonals konnte noch nicht wieder auf den dringend
notwendigen Stand vom 31. März 1930, als das Nachrichtenreferat zwei Funker
durch die Abtrennung des Öffentlichen Wetterdienstes verlor, gebracht werden.
Folgende Zahlen geben einen Überblick über die Leistung der Funkstation:
Wettertelegrammverkehr (ohne Eisnachrichtendienst).
A. Empfang. Durchsdxn. Wortzahl Gesamtwortzahl
pro Tag: im Jahr:
1. Auf dem Funkwege . . 9 800 3 577 000
2. Auf dem Drahtwege . . 1 200 438 000
Zusammen 11 000 4 015 000
B. Abgabe.
1. Auf dem Funkwege . . 3 100 1 131 500
2. Auf dem Drahtwege . . 360 131 400
Zusammen B 460 1 262 900
O. Gesamtleistung 14 460 5 277 900
Die technische Ausrüstung der Funkstation ist nach der Richtung größerer
Betriebssicherheit hin weiter vervollkommnet worden, um Ausfälle durch Apparat
störungen, die bei Beschäftigung des Funkmeisters im laufenden Dienst nicht
sofort zu beheben sind, unter allen Umständen zu vermeiden.
Eine dritte Creed-Stanze und ein dritter automatischer Morsegeber sind daher
zum Einsatz bei Störungen der normal benutzten Geräte zur Fernsteuerung der
Sender Königswusterhausen und Fuhlsbüttel aufgestellt worden.
Ferner wurde zwischen der Deutschen Seewarte und der Flughafenfunkstelle
Fuhlsbüttel eine Fernschreibverbindung (Lorenz - Springschreiber - System) ge
schaffen. Durch diese Verbindung ist die Deutsche Seewarte an das Flugfern
meldenetz angeschlossen worden, aus dem sie, wie schon erwähnt, jetzt haupt
sächlich die synoptischen Wettermeldungen und das aerologische Material des
deutschen Binnenlandes bezieht.
c) Instrumentendienst.
1. Die Station I. Ordnung im Hauptgebäude der Seewarte.
An Reserveinstrumenten wurden beschafft; ein Chronograph und je ein
Wochen- und ein Tageshygrograph, die mit Spezialuhrwerken in kältebeständiger
Ausführung versehen sind. Von den vorhandenen Registrierinstrumenten er
hielten ein Thermograph und ein Hygrograph ebenfalls das Spezialuhrwerk. Für
die Hornersche Wippe wurde ein neues Kabel gelegt. Das Kontaktanemometer
erhielt ein neues Zuleitungskabel. Anfang April wurden zunächst zwei Meßstellen
eines Dreifachtemperaturschreibers und im Juni die dritte in Betrieb genommen.
Die Meßstellen 1 befinden sich in einer Englischen Hütte auf dem Westturm, Stelle 3
etwa 10 m höher an dem Windmessermast in einer kleinen Hütte und Stelle 2
in der Englischen Hütte der Beobachtungsstation im Garten.
2. Küstenstationen.
Es wurden insgesamt 10 Thermometer ersetzt. Die vorhandenen Reserve
aspiratoren wurden um drei vermehrt. Die Normalbeobachtungsstation beim
Marineobservatorium Wilhelmshaven wurde mit einem neuen Instrumentarium
versehen (Englische Hütte, Thermometer, Thermograph und Hygrograph).
Wilhelmshaven III. Einfahrt erhielt eine kleine Hütte (Modell IV der Bord
thermometerhütte) mit Thermometern und Aspirator. Die Marinenachrichtenstelle
List wurde mit einem neuen Barometer versehen.
Von den Sturmwarnungsstellen erhielt Stolpmünde, Nest und Tönning je zwei
neue Regenmesser (Hellmann), Stubbenkammer, Peenemünde und Göhren je einen.
Regenmeßgläser wurden versandt nach Süderhöft, Ahlbeck und Thiessow.
3. Schiffsstationen.
Die dringend erforderlichen Bordbesuche der Seeobsschiffe ließen sich aus
Personalmangel nicht ausführen. Infolgedessen konnte die Ausrüstung der See
obsschiffe mit dem neuen Bordinstrumentarium noch nicht beendet werden.