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Full text: 40: Nordseezustand 2004

4.1 Nährstoffe 
Nordseezustand 2004 
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verändert. Die im Winter durch Algenwachstum wenig beeinflussten Phosphatgehalte 
lagen in der zentralen Nordsee weiterhin auf dem Referenzniveau von 1936, in der 
Deutschen Bucht wenig, im Küstenbereich deutlich darüber. Die Konzentrationen der 
Stickstoffverbindungen sind zwar seit einigen Jahren rückläufig, diese Verbindungen 
leisten jedoch nach wie vor den höchsten Beitrag zur Gesamtnährstoffbelastung. Sili 
katkonzentrationen sind durch industrielle und landwirtschaftliche Aktivitäten wenig 
beeinflusst, so dass zwischenjährige Schwankungen natürliche, auch biologische Ver 
änderungen anzeigen. Im Wattenmeer waren Indikatoren für Eutrophierung erkenn 
bar. Eine Differenzierung zwischen anthropogenen Einflüssen und höheren Stoffum 
sätzen im Wattenmeer ist jedoch nicht möglich. 
4.1.3 Sommer 2004 
Auch im Sommer 2004 wurde mit FS Gauß (Reise #425: 27. 7. - 25. 8. 2004) eine flä 
chendeckende Gesamtaufnahme der Nordsee durchgeführt und ein umfangreicher 
Datensatz gewonnen. Dieser enthält u. a. Messwerte zu den anorganischen Nährsal 
zen, zu gelöstem Sauerstoff und Chlorophyll-a. Nachfolgend werden zunächst geogra 
phische Verteilungen dieser Variablen präsentiert und diskutiert. Im Anschluss wird 
die Fragestellung >Nährstofflimitierung< näher beleuchtet. 
4.1.3.1 Nährstoffe 
Landseitige Einflüsse waren im Oberflächenwasser nahezu der gesamten östlichen 
Nordsee durch Salzgehalte unter 34 erkennbar (s. Abb.3-28,S. 106). In der südlichen 
Nordsee, der Deutschen Bucht und vor der dänischen Küste setzten sich diese Ein 
flüsse aufgrund der geringen Wassertiefe bis ins Bodenwasser durch (s. Abb. 3-29, 
S. 107). Infolge des Temperaturkontrastes zwischen Oberflächen- (> 16 °C) und Bo 
denwasser (um 9 °C, s. Abb. 3-19, S. 94) war die Deckschicht in den tieferen Gebieten 
der Nordsee sehr stabil (s. Abb. 3-24, S. 99). Die dadurch ermöglichte lange Aufenthalts 
zeit des Phytoplanktons im Oberflächenwasser führte dazu, dass hier unter optimalen 
Lichtbedingungen alle Nährstoffe bis in 20 m Tiefe fast vollständig verbraucht worden 
waren. Die Netto-Phytoplanktonproduktion war hier also weitestgehend abgeschlos 
sen. 
Phosphat war im Oberflächenwasser der zentralen und nördlichen Nordsee bis unter 
0.05 pmol/L abgebaut worden, erreichte aber in der flachen südlichen Nordsee bereits 
wieder Gehalte über 0.1 pmol/L, denn remineralisiertes Phosphat aus dem Boden 
wasser wurde hier durch vertikale Vermischung nachgeliefert (Abb. 4-6). 
Da die Nitratkonzentrationen auch im Bodenwasser unter 1 pmol/L gesunken waren, 
aber auch weil das wesentliche Remineralisierungsprodukt von Stickstoffverbindun 
gen Ammonium ist, war eine entsprechende Anreicherung von Nitrat im Oberflächen 
wasser der südlichen Nordsee nicht möglich. In der tieferen, zentralen Nordsee hinge 
gen verhinderte die stabile Schichtung die Zufuhr von Nitrat aus dem Bodenwasser, 
das Konzentrationen > 7 pmol/L aufwies (Abb. 4-7). Der Nitratgehalt war in weiten Tei 
len der Nordsee innerhalb der Deckschicht unter 0.2 pmol/L gesunken und lag nur in 
der Deutschen Bucht im Bereich der Flussfahnen über 1 pmol/L. 
Die Silikatkonzentrationen in der zentralen Nordsee waren in der Deckschicht unter 
0.5 pmol/L abgebaut worden, während die Gehalte des Bodenwassers bereits über 
denen des vorausgegangenen Winters lagen (Abb. 4-8, S. 129). Der relativ langwierige 
Abbau- und Freisetzungsprozess von Silikat aus sedimentierten Kieselalgen der Früh
	        
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