Vermessungsschiff „Meteor“
während der
Deutschen Atlantischen Expedition
1925—1927
vor Südgeorgien
Die Seevermessung
Eine spezielle deutsche Seevermessung fand erstmalig in
den Jahren 1833 bis 1838 für „Preußens Seeatlas“ statt. Ihr
folgten von 1855 bis 1857 die Vermessungen für den „See-
atlas der Jade-, Weser- und Elbmündungen“ und von 1867
bis 1869 neue Vermessungen vor der deutschen Nordsee-
küste. Von 1872 an führte die Marine planmäßige Ver-
messungen vor den deutschen Küsten durch. Alle diese Ver-
messungen wurden mit Schiffen vorgenommen, die gerade
zur Verfügung standen, aber nicht für diesen Zweck gebaut
oder umgebaut waren.
Erst vom Jahre 1884 an stellte die Marine Spezial-Ver-
messungsschiffe in Dienst, 1903 wurde eine Vermessungs-
kompanie bei der I. Matrosendivision in Kiel für die Aus-
bildung des hierfür erforderlichen Personals gebildet. Die
Vermessung beschränkte sich auf die Nord- und. Ostsee und
die Gewässer um die ehemaligen deutschen Kolonien.
Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges wurden alle Ver-
messungsarbeiten unterbrochen, die Vermessungsschiffe
außer Dienst gestellt und das Vermessungspersonal wegen
seiner seemännischen Ausbildung und navigatorischen
Kenntnisse zum Minen- und Unterseebootsdienst herange-
zogen. Bereits im zweiten Kriegsjahr mußten aber die Ver-
messungsarbeiten in der Nord- und Ostsee vor den hei-
mischen und besetzten Küsten wieder aufgenommen werden.