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Full text: Das Deutsche Hydrographische Institut und seine historischen Wurzeln

In dem Zeitraum nach Beendigung des ersten Weltkrieges 
bis 1939 beschränkte sich die Vermessungstätigkeit auf die 
heimischen Gewässer mit Ausnahme der Arbeiten des Ver- 
messungsschiffes „Meteor“. Während des zweiten Welt- 
krieges wurden von rd. 25 Vermessungs- bzw. Hilfsver- 
messungsschiffen die Küstengewässer der von Deutschland 
besetzten Gebiete vermessen. Die Marinevermessungsabtei- 
lung, die die Ausbildung des Vermessungspersonals und die 
Vermessungsarbeiten leitete, wurde Ende 1939 nach Goten- 
hafen und 1943 nach Neustettin verlegt: 
Das Seebücherwerk 
Als Seebücher werden die nautischen Veröffentlichungen be- 
zeichnet, die neben den Seekarten der Schiffsführung auf 
See und an den Küsten die notwendigen Informationen 
geben und daher für sie unentbehrlich sind. Zu ihnen zählen 
die „Nachrichten für Seefahrer“, die Seehandbücher, die 
Ozeanhandbücher, das „Verzeichnis der Leuchtfeuer und 
Signalstellen“, der „Nautische Funkdienst“ sowie andere 
nautische Druckschriften, Das Seebücherwerk des DHI um- 
faßt gegenwärtig über 70 Bände. 
Die Nachrichten für Seefahrer 
Anfänge, nautische Nachrichten zu sammeln und zu ver- 
breiten, gehen in Preußen bis 1849 zurück. In der Geschäfts- 
instruktion für das Hydrographische Bureau des Marine- 
ministeriums vom 17. Januar 1863 wurde dem Bureau die 
Aufgabe übertragen, die für die Schiffahrt notwendigen 
Informationen zu sammeln, zu ordnen und in einer beson- 
deren Veröffentlichung, den „Nachrichten für Seefahrer“ 
(NfS), herauszugeben. Bis 1869 wurden sie in der besonderen 
Form „Hydrographischer Nachrichten“ innerhalb der Marine 
verbreitet und der für die Handelsschiffahrt wichtige Teil der 
Informationen regelmäßig in der „Hamburger Börsenhalle“ 
und in der Stettiner „Ostsee-Zeitung“ bekanntgemacht. Vom 
1. Juli 1870 an erschienen die NfS als Beiblatt zum Marine- 
Verordnungsblatt, von 1872 bis 1882 als Beiblatt zu den 
„Hydrographischen Mitteilungen“. Seit 1883 werden die NfS 
wöchentlich als selbstständige Veröffentlichung gedruckt. 
Die Seehandbücher 
1867 begann man, die Informationen zu „Segelanweisungen“ 
für die deutsche Küste zu verarbeiten, allerdings erst seit 
1878 als geschlossene Bücher, Aus diesen Weisungen ent- 
wickelten sich vollständige Seehandbücher mit Küstenbe- 
schreibungen zunächst für die heimischen Seegebiete, seit 
1885 durch die Arbeit der Deutschen Seewarte in Hamburg 
auch für die außerheimischen Gewässer, 
Bei der Ausweitung des deutschen Seekartenwerkes von 1902 
an kam man zu der Überzeugung, daß Seekarten und See- 
handbücher an derselben Stelle bearbeitet werden sollten. 
Aus diesem Grunde wurde im Jahre 1903 die zuständige 
Abteilung V der Deutschen Seewarte mit dem Abteilungs- 
leiter nach Berlin zur Nautischen Abteilung verlegt. Nach 
dem zweiten Weltkrieg kehrte diese Aufgabe wieder nach 
Hamburg zurück, Zur Zeit werden 46 Seehandbücher und 3 
Ozeanhandbücher im DHI bearbeitet.
	        
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