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An den Küsten Schleswig-Holsteins und Meck
lenburgs wurde in der inneren Schlei (17 Tage), in
den Häfen Flensburg (4 Tage), Neustadt (7 Tage),
Wismar (26 Tage) und Rostock (11 Tage) sowie
auf der Unterwarnow (4 Tage) Eis beobachtet. Es
handelte sich hierbei um kleinere Mengen von
Neueisarten, die kaum Schifffahrtsbehinderungen
hervorriefen. Der Bodden südlich vom Darß und
Zingst war etwa 30 Tage lang mit Eis bedeckt, die
Eisdicke erreichte zum Zeitpunkt der maximalen
Eisentwicklung Werte von ca. 15 cm (siehe Ab
bildung 5.9 und Tabelle 5.3).
Größere Probleme für die Schifffahrt bereitete
das Eisvorkommen in den Küstengewässern Vor
pommerns, wo auch in schwachen Eiswintern mit
längerem Eisauftreten zu rechnen ist. Der Eis
winter 2003/04 bestand hier aus drei Eisperioden.
Am 4./5. Januar bildete sich das erste Eis in den
geschützten und flachen Boddengewässern Vor
pommerns, und drei Tage später folgte die Eisbil
dung auch in den Zufahrten nach Stralsund und
Wolgast sowie in den Randbereichen des Greifs-
walder Boddens. Infolge des am 11. Januar ein
setzenden Tauwetters schmolz das Eis in der
dritten Januarwoche fast in allen Gewässern bis
auf unbedeutende örtliche Reste wieder ab. Eine
zweite Kälteperiode begann am 21. Januar und
leitete ab 23. Januar eine intensive Eisbildung in
allen inneren Fahrwassern ein. Am 28./29. Januar
trat auch an der Außenküste östlich von Rügen
und der Greifswalder Oie kurzzeitig Neueis auf.
Zu diesem Zeitpunkt wurde der Vereisungs
höchststand erreicht: Die Vorpommerschen inne
ren Gewässer waren mit einer 10-20 cm dicken
Eisdecke überzogen, die Schifffahrt zu den Häfen
Stralsund und Wolgast verlief in den aufge
brochenen Fahrrinnen und wurde vom Eisbrecher
FRANKFURT sowie von mehreren Tonnenlegern
unterstützt. Der südliche Peenestrom, der Pee
nefluß und das Kleine Haff wurden für die Schiff
fahrt geschlossen. In den letzten Januartagen /
ersten Februartagen strömte mit westlichen und
südwestlichen Winden milde Meeresluft in die
Küstengebiete und ein rascher Eisrückgang setzte
ein. Durch zeitweise recht frische Winde wurde
das Eis in den Fahrwassern bis zu einer Höhe von
50 cm zusammen-geschoben. An den dem Wind
zugewandten Küsten waren die Aufschiebungen
sogar einige Meter hoch (Abbildung 5.10). Dage
gen wurden andere Küsten- und Fahrwasserab
schnitte sehr schnell eisfrei. Bis zum 10. Februar
waren alle Gewässer eisfrei. Eine weitere kurze
Kälteperiode Ende Februar/Anfang März führte im
Zeitraum vom 26. Februar bis 08. März nur in den
Boddengewässern zu einer unbedeutenden Eis
bildung. Der Schiffsverkehr wurde nur gering be
hindert. Die Eissaison dauerte in den abgeschlos
senen Gewässern fünf bis sechs Wochen, in den
inneren Fahrwassern zwei bis drei Wochen.
At the coasts of Schleswig-Holstein and Meck
lenburg-Vorpommern, ice was observed in the
inner Schlei on 17 days, in the harbours of Flens-
burg (4 days), Neustadt (7 days), Wismar (26
days), and Rostock (11 days) as well as on the
Unterwarnow (4 days). Only small quantities of
new ice were observed which hardly restricted
navigation. The Bodden areas south of DarB and
Zingst were covered with ice for about 30 days,
and the ice thickness at the time of maximum ice
development reached about 15 cm (Figure 5.9
and Table 5.3).
The ice posed major problems to navigation in
the coastal waters of Vorpommern, which may
freeze over for long periods of time also during
weak ice winters. The ice winter of 2003/04 in
these waters consisted of three freezing periods.
On 4/5 January, first ice formed in the protected,
shallow Bodden waters of Vorpommern, and three
days later ice also formed in the approaches to
Stralsund and Wolgast as well as along the mar
gins of Greifswalder Bodden. Due to the thawing
weather which set in on 11 January, the ice in
almost all waters melted in the third week of
January, with only a few local remnants of ice.
A second cold spell began on 21 January, which
led to intensive ice formation in all inner fairways
from 23 January. On 28/29 January, new ice
formed temporarily also on the outer coast of
Riigen and Greifswalder Oie. At this point, the
maximum ice formation of this season had been
reached: the inner waters of Vorpommern were
covered with 10-20 cm thick ice, and vessels
headed for the harbours of Stralsund and Wolgast
could only navigate in fairways that were kept
open by the icebreaker FRANKFURT supported
by several buoy tenders. The southern Peenes-
trom, the Peene river, and Kleines Haff were
closed to navigation. In the last days of January
and first days of February, mild maritime air was
transported into the coastal region by westerly
and southwesterly winds, causing a rapid decline
of ice. Temporarily fresh winds caused ice rafting
up to 50 cm thick in the fairways. On some
stretches of the windward coasts, accumulations
of ice due to rafting and ridging were several me
tres high (Figure 5.10). However, other coastal
stretches and fairway sections were soon free of
ice. By 10 February, all waters were free of ice.
Another short cold period in late February/early
March led to insignificant ice formation between
26 February and 8 March which was limited to the
Bodden waters. There were hardly any obstruc
tions to shipping. The ice season lasted five to six
weeks in the land-locked waters, and two to three
weeks in the inner fairways.