8
Die in einem zeitlichen Abstand von 10 Minuten gemessenen zonalen und meridionaJen
Geschwindigkeitskomponenten werden mittels eines Spline*Verfahrens so ausgeglichen,
dass für jede im Messzeitraum liegende Tide den 13 Stundenwerten von 6 Stunden vor (-6
h) bis 6 Stunden nach HW (-6 h) in Helgoland (HW = 0 h) zeitlich exakt die ent
sprechenden Messwerte zugeordnet werden können. Dies ist notwendig, da die HW-
Zeiten jeden beliebigen Wert annehmen können, d.h., sie fallen in der Regel nicht mit dem
10-Minuten-lntervall der Messreihe zusammen. Gleichzeitig werden durch den Aus-
gleichsspline Schwingungen mit Perioden < IV2 Stunden eliminiert.
- Aus den gesplinten Zeitserien werden entsprechend der in Helgoland beobachteten HW-
Zeiten die stündlichen Werte der Geschwindigkeitskomponenten von 6 h vor bis 6 h nach
HW zugeordnet, d.h., für jedes HW innerhalb des Messzeitraums erhält man 13
Komponentenpaare.
- Für jede Tide wird der Reststrom (Perioden größer als der halbtägige Gezeitenstrom)
eliminiert. Hierzu werden für jede Tide und Komponente die 13 stündlichen Werte
gemittelt und der Mittelwert von den Einzel werten abgezogen.
- Für jede Stunde von 6 h vor bis 6 h nach HW erhält man pro Komponente n Wertepaare
aus Geschwindigkeitskomponente und Tidenhub, wobei n die Anzahl der Tiden im Mess-
intervall ist. Aus diesen n Wertepaaren wird für jede Stunde und jede Komponente die
Regressionsgerade berechnet. Bei dieser Berechnung werden Geschwindigkeitswerte, die
um mehr als die zweifache Standardabweichung vom Mittelwert abweichen, nicht
berücksichtigt.
- Mit Hilfe der Regressionsformeln werden die Stromkomponenten zur Spring- und
Nippzeit aus dem mittleren Spring- und Nipptidenhub am Referenzpegel berechnet.
Da das verwendete Spline-Verfahren mit maximal 12000 Werten rechnen kann, ist die
Länge der zu analysierenden Zeitserie bei einem Messintervall von 10 Minuten auf 83 Tage
beschränkt. Dieser Wert liegt jedoch weit über dem halbmonatlichem Spring-Nipp-Zyklus, so
dass eine zuverlässige Auflösung der Spring- und Nippzeiten gewährleistet ist. Eine genaue
Beschreibung des Verfahrens geben Brockmann et al. (1981).