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Full text: Jahresbericht 2024

Drohnen: Herausforderung für die 
Sicherheit auf See 
Die Sicherheitslage im internationalen See- 
verkehr hat sich durch den Einsatz von unbe- 
mannten See- und Luftdrohnen, die mit 
Sprengsätzen bestückt sind, deutlich verändert. 
Diese ferngesteuerten Waffen stellen eine aktu- 
elle Gefahr dar und gehören zu den wichtigsten 
Instrumenten der modernen Kriegsführung. 
Auch in Europa sind die Auswirkungen spürbar: 
Drohnen werden inzwischen als zusätzliche 
Variable in die Risikobewertung einbezogen. 
Um die Schifffahrt in Sachen maritimer Sicher 
heit zu unterstützen, überprüft das BSH 
Sicherheitsmaßnahmen auf deutschen Schif- 
fen als Flaggenstaat und auf Schiffen unter 
fremder Flagge als Hafenstaat. Außerdem 
führt es im Auftrag des BMDV regelmäßig 
Übungen mit Sicherheitsbehörden zu unter- 
schiedlichen Bedrohungsszenarien durch. 
Im Jahr 2024 hat das BSH neben der Bundes- 
polizei (BPOL) auch erstmals mit dem Deut- 
schen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) 
zusammengearbeitet, um Schiffsbesatzungen 
besser vor dieser neuen Bedrohung zu schüt- 
zen. Denn die Bedrohung durch Drohnen ver- 
langt einen ganzheitlichen Ansatz. Nur durch 
moderne Technologien, behördenübergreifende 
Kooperationen und regelmäßige Übungen kann 
die Sicherheit auf See gewährleistet und die 
Besatzungen vor Gefahren geschützt werden. 
Die Maßnahmen umfassen die kontinuierliche 
Verbesserung von Erkennungssystemen für 
Flugdrohnen, die Einführung klarer Melde- 
wege bei Drohnengefahren sowie die intensive 
Schulung von Spezialeinheiten der BPOL. Diese 
Trainings sind entscheidend, um im Ernstfall 
schnell und effektiv reagieren zu können. 
Doch Drohnen sind nicht nur gefährliche Waf- 
fen. Sie dienen auch als wertvolle Werkzeuge 
zur Überwachung und Messungen von Schiffs- 
abgasen. So nutzte das BSH gemeinsam mit 
der Europäische Agentur für die Sicherheit des 
Seeverkehrs (EMSA) 2024 Drohnen auch zur 
Kontrolle. Insgesamt wurden 42 Abgasfahnen 
gemessen, von denen fünf auffällig waren. 
Allerdings konnte keiner der Verdachtsfälle in 
einem deutschen Hafen bestätigt werden. 
Für das Jahr 2025 ist eine weitere Messkam- 
pagne geplant, von Mai bis August über der 
Ostsee. Diese drohnengestützten Überwa- 
chungsmessungen auf offener See ergänzen 
das operationell arbeitende BSH-Schiffsab- 
gasmessnetz im deutschen Küstengebiet, wie 
beispielsweise die seit zehn Jahren erfolgreich 
in Wedel bei Hamburg betriebene Messtation. 
Ein wichtiger Meilenstein in der Gefahrenab- 
wehr war die Nationale Maritime Sicherheits- 
ibung „STINGRAY 2024“, die Mitte Oktober 
2024 vor Warnemünde stattfand. Hier wurden 
erstmals umfassende Tests zur Detektion und 
Abwehr von Drohnen durchgeführt, um die 
Zusammenarbeit von Behörden und die 
Wirksamkeit der eingesetzten Technologien 
zu überprüfen. 
Mithilfe des RPAS Service (Remotely Piloted Aircraft Service) der 
Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs führt die 
Bundespolizei in Kooperation mit dem BSH Flüge von Drohnen über 
der Nordsee durch. (Quelle: Bundespolizei) 
Sicherheit für Mensch und Schiff 
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