Skip to main content

Full text: 25: Der hydrographische Aufbau in der Deutschen Bucht vornehmlich dargestellt auf Grund der vorliegenden Unterlagen über Temperatur, Salzgehalt und Dichte

86 
Der bei Flut in die Deutsche Bucht einsetzende Gezeitenstrom wird den Gradienten verkleinern oder in sich ver 
schieben; der bei Elbe ausgehende Gezeitenstrom wird den Gradienten vergrößern oder seewärts verlagern. Wie 
groß diese Salzgehaltsänderungen an einem bestimmten Ort der Deutschen Bucht sind, hängt von der Größe des 
am Ort vorbeisetzenden Gezeitenstroms ab. In der folgenden Tab. 41 sind die Geschwindigkeiten des maximalen 
Flut- und Ebbstromes (59) den bei den einzelnen Feuerschiffen der Deutschen Bucht beobachteten absoluten Salz 
gehaltsschwankungen gegenübergestellt (s. auch Tab. 10); 
Tabelle 41 
Absolute Salzgehaltsschwankung und maximaler Gezeitenstrom. 
Feuerschiff 
absolute 
S%»-Schwankung 
Geschwind) 
max. Flutstromes 
sm/Std. 
gkeiten des 
max. Ebbstromes 
sm/Std. 
Borkumriff 
5.36 
1.2 
1.0 
Norderney 
7.10 
0.9 
0.8 
Weser 
7.66 
1.1 
0.9 
Minsenersand 
14.06 
1.6 
1.8 
Bremen 
24.48 
1.5 
1.9 
Elbe 1 
12.77 
0.9 
1.1 
Elbe 4 
28.99 
1.8 
1.8 
Außeneider 
10.76 
0.6 
0.6 
Amrumbank 
9.71 
0.7 
0.9 
Vyl 
6.70 
1.1 
1.2 
Horn-Rev 
6.10 
1.0 
1.3 
Zweifellos besteht zwischen beiden Größen eine innige Beziehung. Blickt man in Richtung See-Land, so neh 
men die Salzgehaltsschwankungen mit wachsender Geschwindigkeit des Gezeitenstromes zu. Wahrscheinlich be 
steht aber auch noch eine Beziehung zwischen Zunahme der Salzgehaltsschwankungen mit wachsender Geschwin 
digkeit des Ebbstromes einerseits oder der wachsenden Differenz zwischen den Geschwindigkeiten des Flut- und 
Ebbstromes andererseits. Da die obenstehende Tabelle außerdem noch einen Unterschied hinsichtlich Salzgehalts 
schwankung und Stärke des Gezeitenstromes zwischen dem ostfriesischen und nordfriesischen Küstenwasser 
gebiet wiedergibt - bei gleicher Stromgeschwindigkeit größere Salzgehaltsschwankungen an der nordfriesischen 
Küste einschl. Elbmündung - ist dieser zweifellos auf den Einfluß des abfließenden Küstenwassers, insbesondere 
aus der Elbe zurückzuführen, welcher sich nach den bisher vorliegenden Ergebnissen auf Grund der Dichtever 
teilung vor allem im Oberflächenwasser in der nordfriesischen Küstenregion bemerkbar macht. In der jährlichen 
mittleren Abflußmenge von Elbe und Weser besteht sowieso ein beträchtlicher Unterschied: 
Nach Zorells Berechnungen für 1923/32 ist die mittlere jährliche Abfiußmenge der Elbe 22 097 Mill. m 3 die 
der Weser 10 356 Mill. m 3 . 
Nach Berechnungen des Verfassers für den Zeitraum 1927/36 sind die entsprechenden Zahlen 18 976 Mill. m 3 
für Elbe und 8 701 Mill. m 3 für Weser. Die Elbe führt im Jahr doppelt soviel Wasser in die Deutsche Bucht wie 
die Weser. Dies wäre die eine Komponente der unperiodischen Kräfte in ihrer Wirkung auf das Salzgehaltsgefälle 
innerhalb der Deutschen Bucht. Eine andere wichtige Komponente sind meteorologische Faktoren: z. B. langan 
haltender und stürmischer Nordwestwind verursacht kräftigen Einstrom salzhaltigen Nordseewassers und erhöht 
somit den Salzgehalt des Küstenwassers. Dagegen bedingt langanhaltender und stürmischer Südost übermäßigen 
Ausstrom schwachsalzigen Küstenwassers und reinen Süßwassers aus den großen Flußsystemen und erniedrigt so 
mit in verstärktem Maße den Salzgehalt der Deutschen Bucht.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.