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Full text: 25: Der hydrographische Aufbau in der Deutschen Bucht vornehmlich dargestellt auf Grund der vorliegenden Unterlagen über Temperatur, Salzgehalt und Dichte

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10jährige Zeitraum 1923/32 als auch der von ihm selbst (17) benutzte 11jährige 1924/34 den jährlichen Gang der 
Oberflächenwassertemperatur in der inneren Deutschen Bucht bereits mit großer Genauigkeit wiedergibt. Die vom 
Verfasser im vorliegenden Fall untersuchten längeren Beobachtungsperioden 1923/38 und 1920/32 haben diesen 
Befund in bezug auf die mittleren Temperaturverhältnisse im wesentlichen bestätigt. Weiterhin bestätigt v. Schu 
bert die geographische Verteilung der ganzjährigen Amplituden und Phasen ((17) Abb. 1 u. 2). Er findet vor allem 
eine Beziehung zwischen der Größe der Amplitude und der Wassertiefe. Elbe 4 hat bis 15 m Wassertiefe die größte 
Amplitude. Die Werte nehmen von hier in Richtung auf Elbe 1, welches auf 22 m Wassertiefe liegt, sehr schnell 
ab, in Richtung auf Amrumbank und Borkumriff nur langsam. Borkumriff auf rund 25 m Tiefe hat die kleinste Am 
plitude. Die für v. Schubert wichtigste Schlußfolgerung ist aber diese: „Die Einflüsse der Wassertiefe und der kon 
tinentalen Lage auf die Größe der Jahresschwankung lassen sich nicht voneinander trennen; bald überwiegt der 
eine Einfluß, bald der andere“. Bei den Phasenverhältnissen kommt v. Schubert zu etwas differenzierteren Ergeb 
nissen als nur auf Grund der Monatsmittel allein wie bei Zorell und Verfasser. Bei Elbe 4 tritt das Maximum am 
frühesten, bei Borkumriff am spätesten ein. „Der Phasenunterschied erreicht also in dem verhältnismäßig kleinen 
Gebiet den bemerkenswerten Betrag von 18.9 Tagen. Fast ebenso groß ist die Verspätung von Weser und Norder 
ney gegenüber Elbe 4, während sie bei Amrumbank geringer ist, aber immerhin noch 15.1 Tage beträgt. Hier zeigt 
sich der Einfluß der Wassertiefe noch deutlicher als bei den Amplituden. Denn die drei Feuerschiffe Borkumriff, 
Weser und Norderney, bei welchen die Verspätung am größten und dem Betrage nach fast dieselbe ist, liegen auf 
den größten Wassertiefen, während ihre kontinentale Beeinflussung - wie ein Blick auf die Karte zeigt - doch recht 
verschieden sein dürften“. Unverständlich und gerade zu der bisherigen Auslegung der gemachten Schlußfolge 
rung entgegengesetzt ist der Nachsatz v. Schuberts zu den oben rezitierten Ausführungen: „Trotzdem spielt auch 
letzteres (=kontinentaIe Beeinflussung. Der Verf.) eine Rolle, denn wie man sich leicht überzeugen kann, besteht 
keine eindeutige Beziehung zwischen Wassertiefe und Phasenwinkel“. Gute Übereinstimmung mit den bisherigen 
Ergebnissen besteht darin, daß auch v. Schubert das Minimum der jährlichen Periode im Februar, das Maximum 
im August (Elbe 4 ausgenommen) berechnet. Derselbe Verfasser vergleicht diese Verhältnisse mit dem maritimen 
Typus der Lufttemperatur in Mitteleuropa. „Der Festlandtypus der Lufttemperatur ist gekennzeichnet durch Ex 
tremwerte im Januar und Juli. Die Phasenverspätung der äußeren Feuerschiffe gegenüber dem innersten entspricht 
also einer Zunahme der maritimen Einflüsse, “. 
Die Verteilung der Extrema der Wassertemperatur von Elbe 4 auf Februar und Juli entspricht einem Misch 
typus, welcher auch bei der Lufttemperatur vorkommt und bei welchem im Winter ozeanische, im Sommer fest 
ländische Einflüsse vorherrschen. Es ist bezeichnend, daß dieser Typus des jährlichen Ganges der Wassertempe 
ratur nur bei dem am tiefsten in eine Flußmündung vorgeschoben, beiderseits von Land umgebenden Feuerschiff 
rein auftritt.“ Dieser Tatsache steht jetzt gegenüber, daß nach den vorliegenden Ergebnissen der längeren Beob 
achtungsperioden 1923/38 sowie 1920/42 die mittlere Eintrittszeit des Temperaturmaximums ein Oberflächenwas 
ser bei Elbe 4 im August berechnet worden ist, also im Mittel dieselbe Eintrittszeit im Hochsommer wie alle übri 
gen Feuerschiffe der Deutschen Bucht aufweist. Das heißt mit anderen Worten, daß in den letzten Jahren der 
maritime Einfluß sich auch im Temperaturjahresgang des Oberflächenwassers bei Elbe 4 stärker geltend gemacht 
hat. Es soll nicht unterdrückt werden, daß die Unterschiede in den Temperaturmonatsmitteln der Sommermonate 
Juli und August bei Elbe 4 innerhalb der Fehlergrenze liegen, wie die folgende kleine Übersicht zeigt: 
Die Temperaturmonatsmittel [°C] des Oberflächenwassers bei Elbe 4 
1923/32 
1923/38 
1920/42 
Juli 
17.7 
17.9 
17.8 
August 
17.6 
18.0 
17.9 
Zum Schluß dieses Abschnittes über den Jahresgang der Wassertemperatur sowie ihrer Extreme bei den Feu 
erschiffen der Deutschen Bucht sollen noch einmal in zusammengefaßter Form die thermischen Verhältnisse der 
inneren Deutschen Bucht auf Grund der beiden Darstellungen: Isoplethen des mittleren Jahresganges der Oberflä 
chenwassertemperatur auf dem Schnitt Terscheüingerbank - Elbe l und Elbe 1 - Hom-Rev (siehe die Abb. 4 u. 5) 
wiedergegeben werden. Insbesondere werden in diesen beiden Diagrammen des Temperaturjahresganges über 
Raum und Zeit die unterschiedlichen Verhältnisse entlang der ostfriesischen und nordfriesischen Küste dargestellt. 
Deutlich kommt die Lage der Feuerschiffe zum Festland, die Wassertiefe bei den Feuerschiffen, der advektive Ein 
fluß des einströmenden Nordseewassers und der abfließenden Weser- und Elbewassermassen in der Linienführung 
der Thermo-Isoplethen in den Abb. 4 und 5 zum Ausdruck.
	        
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