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20-
*C
Juni
1 - Elbs 4; 2 ■ E'ce 3,3 a Et» 2; 4 » 6r@men; 5 = Aussenalder; 8 - Elbe 1 ; 7 » Amrumbàtfk;
8 = Mmsenersana; 9 = AusstMjade: <0 = Weser: 11 » Vyl: 12 « Horns-flev: 13 = Norderney: 14 » BorkumU»
Abb. 76: Jahreszeitliche Änderungen der Wasserkörper der Deutschen Bucht auf Grund der TS-Diagramme
2) auf Grund der Ergebnisse von Sauerstoff-, Kalk- und Wasserstoffgehaltsuntersuchungen (gleichzeitige
Untersuchungen):
Die Ergebnisse der Temperatur- und Salzgehaltsbeobachtungen auf den zahlreichen Forschungsfahrten in die
Deutsche Bucht haben immer wieder den Beweis gebracht, welche große Bedeutung die Konvergenz im Stoffhaus
halt dieses Meeresgebietes besitzt. Diese Bedeutung wird nun insbesondere durch Untersuchungsergebnisse ande
rer hydrographischer Faktoren, wie Sauerstoff-, Kalk- und Nährstoffgehalt unterstrichen. Auf drei Poseidon-Rei
sen in die Deutsche Bucht wurde der Sauerstoffgehalt des Oberflächen- und Bodenwassers bestimmt ( (16) S. 9,
Tab. 2 sowie (20) S. 20 und (27) S. 359 bzw. Abb. 16 u. 17 auf Taf. 23 ). Es hat sich herausgestellt, daß die Was
serschichten von der Oberfläche bis zum Boden im Winter und Herbst infolge starker Zirkulationsbewegungen gut
durchmischt und durchlüftet sind. Der relative Sauerstoffgehalt beträgt im Mittel in der gesamten Wassersäule rund
97%. Im Frühling und Sommer dagegen tritt in der horizontalen Verteilung des Sauerstoffgehaltes eine Besonder
heit auf: in der Mitte der Deutschen Bucht bildet sich eine Zone mit Sauerstoffübersättigung heraus, sowohl in der
Oberflächen-wie der bodennahen Wasserschicht. Diese erstreckt sich in nordwestlicher Richtung von den großen
Flußmündungsgebieten bis in die offene Deutsche Bucht. Diese Region des Sauerstoffazits deckt sich vollkommen
mit der aus Temperatur und Salzgehalt gewonnenen Konvergen2zone. Westlich und östlich dieser Sauerstoffkon-
vergenzzone mit einem relativen Gehalt von über 100% liegen die Regionen der friesischen Küsten mit Werten
unter 100%. Der Temperaturfaktor zu diesen Jahreszeiten kommt als Ursache nicht in Frage. Dieser würde im Ge
genteil bei annähernd gleichbleibendem Salzgehalt den relativen Sauerstoffgehalt bedeutend herabsetzen. Die
Konvergenz ist nach neueren Ergebnissen aus Stoffhaushaltsuntersuchungen ein Gebiet mit erhöhter Planktonpro
duktion und -antolyse. Die zu dieser Jahreszeit erhöhte Assimilation (Photosynthese) bestimmter planktonischer
Lebewesen in der mit Nährstoffen angereicherten Konvergenzzone bedingt die in demselben Raum übemormale
Sauerstofferhöhung. Die Wurzel dieses Sauerstoffüberschußgebietes liegt vor den Flußmündungen und nicht in