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telwerte von Temperatur und Salzgehalt sowie der daraus abgeleitete Jahresgang im Meeresgebiet der inneren
Deutschen Bucht fiktive Größen sind, die allein nicht genügen, die wechselhaften hydrographischen Erschei
nungen in der Deutschen Bucht zu erklären.
Außer diesen zum Teil inhomogenen langjährigen Temperatur- und Salzgehaltsreihen 1920/42 wurden für 9
deutsche und die beiden dänischen Feuerschiffe der Deutschen Bucht 16jährige Monats- und Jahresmittel so
wie ihre zugehörigen mittleren Extreme für Temperatur und Salzgehalt des Oberflächenwassers berechnet und
in den Tabellen 15 bis 18 (Anhang) zusammengestellt. Diese Reihen der Periode 1923/38 haben die gleiche
Zeitlänge (Standardperiode), sind also homogen und somit untereinander streng vergleichbar. Sie bilden die
Grundlage für eine regionale Betrachtungsweise der hydrographischen Elemente in der Deutschen Bucht. Fer
ner sind diese Reihen mit den homologen der Periode 1923/32 (s. Zorell (16) Tab. II auf S. 62 und Tab. VII auf
S. 69) und denjenigen von Böhnecke und Dietrich (siehe (11) und (12)) für die Standardperiode 1906/38 be
rechneten Reihen vergleichbar.
2) Als westlicher Eckpfeiler der Deutschen Bucht wurde das F. Sch. „Terschellingerbank“ hinzugenommen, wel
ches im Übergangsgebiet zwischen den Hoofden und der Deutschen Bucht liegt. Über die Salzgehaltsverhält
nisse in dieser Region wurde in eingehender Weise von P. M. van Riel berichtet (35), so daß in diesem
Zusammenhang auf dessen Ergebnisse zurückgegriffen wurde (siehe auch Zorell (16)). Monatliche Maxima
und Minima der Oberflächenwasssertemperatur für die Jahre 1921/40 wurden dem Verfasser von dem Meteo
rologischen Institut, de Bilt d ^ zur Verfügung gestellt. Sie bilden eine wertvolle Ergänzung zu den berechneten
mittleren Extrema für die deutschen Nordsee-Feuerschiffe.
3) Im Gegensatz zu dem Beobachtungsdienst auf den deutschen Nordsee-Feuerschiffen wird auf den beiden dä
nischen Feuerschiffen Vyl und Horns-Rev täglich um 8 Uhr hydrographisch beobachtet. Der Salzgehalt wird
an Bord aräometrisch bestimmt und in den Tabellen (32) auf 0.1 %c angegeben. Aräometrisch und titrimetrisch
(auf deutscher Seite) bestimmte Salzgehalte können daher auch nur mit gewissen Einschränkungen verglichen
werden. Sonstige Unterschiede zwischen dem dänischen und deutschen Feuerschiffsdienst hat Zorell bereits
eingehend gewürdigt ((16) auf S. 5/7). Eine tabellarische Zusammenstellung der Mittel- und Extremwerte für
Temperatur und Salzgehalt wurde 1933 (36) gegeben.
4) Wie schon von Zorell wurden die Temperatur- und Salzgehaltsbeobachtungen der dänischen Terminstationen
Esbjerg-Harwich auch vom Verfasser vorläufig nicht einer eingehenden Bearbeitung unterzogen, (siehe (16)
auf S. 8). Durch systematische Fehlerbetrachtungen an Oberflächen-Temperaturbeobachtungen auf dänischen
Feuerschiffen und auf dicht vorbeifahrenden Handelsschiffen hat neuerdings Dietrich (37) gezeigt, daß sehr
eindeutige Temperaturdifferenzen zwischen beiden Beobachtungen in ein und demselben engbegrenzten Was
serkörper aufgetreten sind. Derartige Temperaturunterschiede, welche wahrscheinlich allein auf die Meßtech
nik der jeweiligen Schiffsbesatzung zurückgeführt werden, können sich bei regionaler Betrachtungsweise der
Oberflächenwassertemperatur äußerst ungünstig auswirken und zu falschen Schlußfolgerungen Anlaß geben.
5) Die Untersuchungen der hydrographischen Beobachtungen bei den Helgoländer Terminstationen (einschließ
lich der Reede-Beobachtungen) beruhen im wesentlichen auf den vom Verfasser veröffentlichten Ergebnissen
über Temperatur und Salzgehalt (siehe (23) und (24)). Die Durchführung dieser Beobachtungsreihen wurde
schon von Zorell ((16) auf S. 7 bis 8) näher beschrieben. Wesentliche Ergänzungen hierzu wurden vom Ver
fasser bereits gegeben (siehe (23) auf S. 161 bis 165 und (24) auf S. 224).
6) Zum Schluß soll noch einmal auf das umfangreiche hydrographische Beobachtungsmaterial der POSEIDON-,
AUGUSTA- und MAKRELE-Fahrten eingegangen werden. Dieses Material besteht vor allem aus Temperatur-
und Salzgehalts-Tiefenserien. Seit 1928 nahmen die hydrographischen Arbeiten einen breiteren Platz in dem
biologisch-hydrographischen Arbeitsprogramm während der Fahrten in die Deutsche Bucht ein. Große Stati
onsdichte und Ausführung systematischer hydrographischer Serien verhalfen dazu, die verwickelten hydrogra
phischen Verhältnisse besonders in der inneren Deutschen Bucht eindeutiger zu erkennen (siehe Zorell (16) auf
S. 8/12 und Verfasser (19), (20), (25) und (27)). Zusätzlich zu diesen Beobachtungen wurden tägliche Sonder
beobachtungen von Temperatur- und Salzgehalt auf den deutschen Feuerschiffen, bei Helgoland und auf Bä-
Dem Verfasser ist es ein Bedürfnis, Herrn Dr. P. Groen (Adjunkt - Direktor der Abteilung Ozeanographie und Maritime Me
teorologie des Konniklijk Nederlands Meteorologisch Instituut, De Bilt) sowie den Herrn Pr. M. van Riel und Dr. van Veen
für ihre bereitwillige Unterstützung auch an dieser Stelle herzlichst zu danken.