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Full text: Jahresbericht 1999

Meeresüberwachung 
Überwachung auf Schwermetalle: Sedimente 
Die Sedimente werden regelmäßig auf ihren 
Gehalt an Quecksilber, Cadmium, Blei, Kupfer, 
Zink, Chrom, Nickel, Vanadium, Arsen und Silber 
untersucht. Zu Vergleichszwecken und zur Beur 
teilung der gewonnenen Daten werden Eisen, 
Mangan, Aluminium, Kalium, Lithium, Titan, orga 
nischer Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor und der 
Gehalt an Karbonaten bestimmt. 
Ziel des Überwachungsprogramms ist fest 
zustellen, wie stark die Sedimente mit welchen 
Schwermetallen kontaminiert sind, wie sich die 
Kontamination regional unterscheidet und wie sie 
sich im Laufe der Zeit ändert. 
Nachdem in den vergangenen Jahren be 
reits ein Rückgang der Konzentration von Queck 
silber, Zink, Kupfer, Cadmium und Blei in den 
Sedimenten des Schlickgebietes der inneren 
Deutschen Bucht festgestellt wurde, werden nun 
auch systematische Veränderungen in küsten 
fernen Gebieten erkennbar. Das Quecksilber Ist 
in allen Teilgebieten des deutschen Festland 
sockels zurückgegangen, so auch in der Fein 
kornfraktion der Sande auf dem nördlichen Aus 
läufer der Dogger Bank im sog. Entenschnabel. 
Dieses Gebiet soll hier etwas eingehender behan 
delt werden. Es wurde erstmals im Jahre 1985 
beprobt. Aber erst seit 1993 ist die Häufigkeit der 
Probennahme hinreichend hoch, um eine sichere 
Trendaussage zu ermöglichen. Die vor 1993 
genommenen Proben geben nur sehr bedingt 
Hinweise auf systematische Veränderungen. 
Abb. 22 zeigt den zeitlichen Verlauf der Queck-sil- 
berkonzentration in diesem Gebiet. 
Komplizierter wird es mit Elementen wie 
Blei (Abb. 23), Cadmium und Zink in der Fein 
kornfraktion sandiger Sedimente. Die Bleigehalte 
in der Feinkornfraktion sind hier sehr hoch und 
streuen stark. 
Der zeitliche Verlauf, Insbesondere der Ab 
fall von 1995 auf 1996, erinnert an den zeitlichen 
Verlauf des (Winter-)lndexes der Nordatlan 
tischen Oszillation (NAO-Index). Hier deuten sich 
Zusammenhänge an, die bei einer geringeren 
Häufigkeit der Beprobung nicht erkannt werden 
konnten. Die Druckdifferenz zwischen Island-Tief 
und Azoren-Hoch, ausgedrückt durch den NAO- 
Index, bestimmt die Häufigkeit und Intensität 
westlicher Winde auch über der Nordsee. Es hat 
den Anschein, dass mit der Abschwächung des 
NAO-Indexes von 1995 auf 1996 und dem damit 
verbundenen zeitweiligen Rückgang westlicher 
Winde der atmosphärische Eintrag des Bleis aus 
westlichen Gebieten in die zentrale Nordsee 
zurückgegangen ist (Abb. 24). 
Auch Zink wird in hohem Maße über die 
Atmosphäre eingetragen. Tatsächlich zeigt das 
Zink-Aluminium-Verhältnis einen ähnlichen zeit 
lichen Verlauf, obwohl das Zink hier nur schwach 
angereichert ist (Abb. 25). 
In der Deutschen Bucht sind derartige Struk 
turen nicht erkennbar. Hier werden die Verhält 
nisse in erster Linie durch über die Flüsse erfol 
gende Einträge, durch diagenetische Vorgänge 
und durch Sedimentumlagerungen geprägt. Auch 
hier gibt es reguläre Variationen, die nur bei einer 
hohen Frequenz der Probennahme erkannt wer 
den können. Bei zu geringer Häufigkeit der Be 
probung erscheinen diese Variationen als errati 
sche Fluktuationen. 
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