Meereskundliche Dienste
den Betreiberfirmen aufgrund vertraglicher Ver
pflichtungen periodisch durchgeführt werden müs
sen, konnte der Zeitaufwand für die Begutachtung
durch den Einsatz des GIS gegenüber der zuvor
angewandten Arbeitsweise erheblich reduziert
werden. Das System ist frei programmierbar und
kann jederzeit an neue Anforderungen angepasst
werden.
Für das Wasser- und Schifffahrtsamt Emden
wurde der Boden im Trassenbereich für eine
Hochspannungsgleichstromleitung im Emsästuar
untersucht.
Erdmagnetischer Dienst
Der Atlas der Störgebiete sowie die Kartei
der Jahresmittel der Observatorien und der Ge
biete unsicherer Missweisung wurden weiterge
führt (Erdmagnetische Kartographie). Um zu
erreichen, dass die thematische Aufgabenerledi
gung schneller und mit weniger Zeitaufwand mög
lich wird, wurde damit begonnen, alle für die
Bearbeitung erforderlichen Daten und Informatio
nen in ein Geo-Informationssystem (GIS) einzu-
bringen. Obwohl sich das System noch im Aufbau
befindet, hat es sich bereits außerordentlich be
währt.
Beiträge über Missweisung und Störgebiete
wurden für zwei Seehandbücher geliefert. Für
103 Seekarten wurden 299 Missweisungswerte
berechnet und 84 Gebiete unsicherer Misswei
sung nachgewiesen. Eine Isogonenkarte wurde
hergestellt.
Die erdmagnetischen Variationen des Ob
servatoriums Wingst wurden dem globalen Netz
INTERMAGNET online zugeführt. Dieser Ver
bund über Satelliten- und Rechnerverbindung
dient dem weltweiten Austausch von Variations
daten zwischen Observatorien und Datenzentren.
Aus den Variationen wurden vorläufige Ta
ges- und Monatsmittel berechnet und veröffent
licht. Mikrofilme der analogen Registrierungen der
Variationen und Pulsationen wurden den Welt
datenzentren zugesandt. Die Vorbereitungen zu
den Jahrbüchern 1996 bis 1998 sind abgeschlos
sen. Sie werden gemeinsam auf einer CD-ROM
erscheinen, die neben den Daten eine Visualisie
rungs-Software bereitstellt.
Die geomagnetische Säkularpunktvermes
sung Deutschlands wurde fortgeführt. Dieses
gemeinsame Projekt der deutschen Observato
rien trägt zur Fortschreibung regionaler und glo
baler Magnetfeldmodelle bei. Das Observatorium
Wingst ist zuständig für die Küstenregionen.
Für die Erdgasexploration sowie den Aus
bau von Endlagerstätten für Abfallstoffe wurden
südlich von Oldenburg und im Raum Gorleben
erdmagnetische Feldmessungen durchgeführt.
Die Ergebnisse dienten den absoluten Richtungs
bestimmungen bei Horizontalbohrungen vor Ort.
Aus demselben Grunde wurde die Ölindustrie mit
aktuellen Variationsdaten für die nordfrleslsche
Küstenregion beliefert. Unter Federführung des
BSH wurde der Momentanwertvergleich mit eu
ropäischen Observatorien fortgesetzt und ausge
wertet. Wie in den Vorjahren wurde monatlich ein
Bericht über die magnetische Aktivität (Kennzif
fern und Effekte) herausgegeben. Werktäglich
wurde die Aktivität über einen telefonischen An
sagedienst verbreitet und an die Station Meudon
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