Seevermessung
Zwei hölzerne Wracke wurden entdeckt.
Über derartige Funde werden die archäologi
schen Landesämter informiert.
In Nord- und Ostsee wurde je ein Torpedo
gefunden und später geborgen bzw. gesprengt.
Die Wracksuchschiffe des BSH kontrollier
ten darüber hinaus bei 111 Wracke und Unter
wasserhindernisse, ob sich ihre Lage und die
geringste Wassertiefe über ihnen gegenüber der
letzten Untersuchung verändert haben. Bei acht
Positionen ergab sich eine geringere Tiefe, bei 28
Positionen haben die Hindernisse eine größere
Tiefe als vorher. In etwa einem Viertel der un
tersuchten Fälle haben sich Veränderungen der
Position der Wracke und Unterwasserhindernisse
gegenüber der vorherigen Vermessung ergeben.
Auf 15 untersuchten Positionen konnten keine
Unterwasserhindernisse mehr festgestellt werden.
Die Küstenlinie wurde auf einer Länge von
237 km vermessen. Dazu wurde ausschließlich
das Satellitenpositionierungsverfahren GPS ge
nutzt, wodurch eine deutliche Leistungssteige
rung erreicht wurde. Fünf Häfen, die in den amtli
chen Seekarten des BSH dargestellt sind, wurden
topographisch aufgenommen. In 44 weiteren Hä
fen wurden Feldvergleiche oder Kontrollmessun-
gen durchgeführt. Im nautischen Festpunktfeld
wurden 20 Festpunkte neu bestimmt. Auf Rügen
und im Strelasund wurden alle für die Darstellung
in Seekarten geeigneten Hochpunkte überprüft.
Intensive Kontrollen erfolgten auch von Trave
münde bis Kühlungsborn und auf Usedom.
Alle von den Schiffen des BSH erfassten
und digitalisierten Positions- und Tiefenwerte
wurden für eine spätere Archivierung aufbereitet.
Eine Kopie der Datenbestände des Jahrganges
1998 wurde nach Umrechnung des Tiefenbezu
ges vom Seekartennull (SKN = MSpNW) auf Nor
malnull (NN) an die Bundesanstalt für Wasserbau
abgegeben. Auf Antrag verschiedener Behörden
wurden die digitalen Tiefendaten einzelner Ver
messungsgebiete zur Verfügung gestellt.
Maritime Geodäsie, Automation, Bathymetrie
Die Herstellung der vollen Einsatzbereitschaft
der neuen Komet war ein wichtiger Arbeitsschwer
punkt. Die Herstellerfirma des Vermessungssys
tems hatte noch viele Komponenten zu gestalten
und auszuführen. Das Projekt wurde fachlich be
gleitet, um die Anforderungen der Seevermessung
so gut wie möglich in das System einzubringen.
Umfangreiche Erprobungen wurden durchgeführt,
um die Leistungsfähigkeit des neuen Systems voll
auszunutzen und die Vermessungs- und Auswerte
verfahren entsprechend anzupassen.
Eine der ganz wesentlichen Untersuchun
gen befasste sich mit der Gezeitenbeschickung.
Bereits im Vorjahr wurden Verfahren bereit
gestellt, mit denen es möglich war, neben den
Parametern der Wasserstandserrechnungskarte,
nämlich Springtidenhub und Hochwassereintritts-
zeit, einen zusätzlichen Parameter, die Niedrig
wassereintrittszeit zu berücksichtigen. Damit er
hoffte man sich, die Gezeitenverhältnisse zwischen
dem Lotungsort und dem Ort des Bezugspegels
besser modellieren zu können. Erste Ergebnisse
einer Untersuchung deuten darauf hin, dass die
Berücksichtigung der Niedrigwasserzeit statistisch
gesehen eine Verbesserung mit sich bringt. Es ist
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