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Full text: Jahresbericht 1999

Schiffsvermessung VS Komet 
Nach der Kiellegung des Neubaus am 4. No 
vember 1997 hatte die Kröger-Werft in Schacht- 
Audorf am Nordostseekanal Ende Juli 1998 den 
„Antrag auf Ausstellung eines Schiffsmessbriefs“ 
mit der Maßgabe eingereicht, dass das Dokument 
rechtzeitig zur Probefahrt des Schiffes im Oktober 
fertiggestellt sein müsse. Das bedeutete für den 
Vermessungsingenieur im BSH eine sorgfältige 
Planung und den unverzüglichen Beginn der Vor 
bereitungen im Büro: Übersicht über den Umfang 
der Vermessungstätigkeit an Hand des General 
plans (Abb. 3), der ebenso wie der Linienriss dem 
Antrag beigefügt war, Prüfung der Vollständigkeit 
der benötigten Unterlagen (Zeichnungen, Zusatz- 
Informationen usw.), Feststellung des Kosten 
schuldners, Koordinierung der Termine und mög 
lichst auch schon das Aufnehmen von charak 
teristischen Punkten aus den Hüllkurven des 
Schiffslinienplans (Spanten und Wasserlinien, 
siehe Abb. 4) mit anschließendem Übertragen 
dieser Daten in das Computer-Programm NAPA 
(Naval Architectural Package) für das Berechnen 
des sog. Unterdeckraumes. In dieses Programm 
eingeschlossen sind auch die Volumenberech 
nungen von Back, Poop und Halbdecks, u.U. 
auch bereits diejenigen sämtlicher Aufbauten 
(siehe Abb. 5). 
Nach Terminvereinbarung mit der Bauwerft 
wurden an Bord des weitgehend fertiggestellten 
Neubaus die Längen-, Breiten- und Höhenmaße 
am und im Rumpf kontrolliert sowie diejenigen 
Räume einzeln aufgemessen, über die normaler 
weise keine ausreichend genauen Zeichnungen 
vorhanden sind; außer den Navigationsräumen 
und den Unterkünften für das Schiffspersonal 
zählen vor allem Luken, Windenhäuser, Lüfter, 
Niedergänge, Schornstein und Laderäume dazu. 
Das Ergebnis der Aufmessungen wurde aus 
dem Aufmaßbuch in das sog. Vermessungsproto 
koll übertragen, dort die Inhalte der einzelnen 
Räume ausgerechnet und zum Volumen des 
Unterdeckraumgehalts addiert. Diese Zahl in m 3 
ergab durch Multiplikation mit einem logarithmi- 
schen Faktor die Bruttoraumzahl (hier: 1482). 
Für die Nettoraumzahl ist die Erfassung aller 
Laderäume des Schiffes erforderlich. Im Falle der 
Komet, die kein Ladegut befördert und somit über 
keine Laderäume verfügt, war die NRZ über den 
Faktor 0,3 (NRZ = 0,3 BRZ) zu bestimmen. 
Sodann wurde mit den im Protokoll ausge 
wiesenen Mess-Ergebnissen (Raumzahlen, Haupt 
abmessungen und den allgemeinen Schiffsdaten 
aus Antrag, Zeichnungen und Rückmeldung der 
zuständigen Klassifikationsgesellschaft der Inter 
nationale Schiffsmessbrief ausgefertigt. 
Zum Abschluss des Vorgangs erfolgte die 
Durchsicht des gesamten Akten-Inhalts durch 
den QM-Beauftragten im Rahmen der Qualitäts 
prüfung. 
Durchschriften des Dokuments und der 
Schreiben sowie Antrag, Schriftwechsel, Zeich 
nungen und Protokoll wurden dann dem Schiffs- 
akten-Archiv zur Registrierung und Vereinnah- 
mung zugeleitet, wo die Akte für Auskünfte an 
Dritte als Grundlage für Ersatzausfertigungen im 
Falle von Dokumenten-Verlust sowie für Verglei 
che und Auswertungen aller Art zur Verfügung 
steht. 
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