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Full text: Jahresbericht 1999

AIS 
AIS - das weltweite „Shipborne 
Automatic Identification System“ 
Die AlS-ldee 
Mit dem Universal Shipborne Automatic 
Identification System (AIS), wie das geplante 
weltweite Radiotranspondersystem bei der Inter 
national Maritime Organization (IMO) genannt 
wird, erhalten alle Schiffe, die mit einem Radio 
transponder ausgerüstet sind, von allen anderen 
ausgerüsteten Schiffen Informationen über das 
Schiff und seine aktuellen Fahrdaten. 
Es handelt sich konkret u. a. um die Identität 
des Schiffs, seine exakte Position, seinen Kurs, 
seine Geschwindigkeit, seine Vorausrichtung und 
Drehrate. Jedes Schiff sendet diese Informationen 
zyklisch und automatisch „an alle“ (Broadcast- 
Verfahren) (Abb. 1). 
Der Datenaustausch erfolgt über ein selbst 
organisierendes Datenfunkverfahren (SOTDMA) 
im UKW-Seefunkband. 
Die vom AIS gelieferten Daten können in die 
bordeigenen Navigationssysteme - insbesondere 
Radar und ECDIS - integriert und so dem Bord 
personal zugänglich gemacht werden. 
Damit wird das AIS an Bord ausgerüsteter 
Schiffe ein Mittel zur Unterstützung der Kollisions 
verhütung und kann das Bordradar wirkungsvoll 
ergänzen. 
Fügt man zu den zyklisch übertragenen dy 
namischen Daten noch weitere schiffs- oder reise 
bezogene Informationen hinzu, dann ist AIS auch 
ein Verkehrserfassungsmittel für Verkehrssiche- 
rungs- und Schiffsmeldesysteme. 
Der Stand der Einführung 
Für die weltweite Einführung des AIS als 
Pflichtausrüstung im Jahre 2002 sind die Voraus 
setzungen bereits weitgehend erfüllt: 
• AIS ist als Gegenstand einer SOLAS-Pflichtaus- 
rüstung für Schiffsneubauten ab BRZ 300 auf 
wärts und für Fahrgastschiffe in dem Entwurf für 
die Neufassung des SOLAS-Kapitels V veran 
kert. Regelungen für die Nachrüstung bestehen 
der Schiffe werden zur Zeit diskutiert. 
• Eine IMO-Leistungsnorm für AIS Ist verabschiedet 
(MSC.74(69) Annex 3). 
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