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Full text: Jahresbericht 1999

Beschickungsverfahren 
grund analytischer Schwierigkeiten bisher nicht 
untersucht werden konnten. Abgerundet werden 
müssen die rein chemischen Untersuchungen 
zukünftig verstärkt durch toxikologische Bewer 
tungen, um zu einer Gesamteinschätzung der 
Umweltbelastung zu gelangen. All dies wird nur 
möglich werden, wenn die interdisziplinäre Zusam 
menarbeit zwischen verschiedenen Institutionen 
verstärkt wird. 
Neues Beschickungsverfahren 
in der Seevermessung 
Mit Zunahme des Seeverkehrs und mit dem 
Einsatz von Schiffen größeren Tiefgangs in 
Flachwassergebieten wachsen die Ansprüche 
der Schiffsführung an die Genauigkeit und an die 
Präsentation nautisch-hydrographischer Informa 
tionen. Deshalb werden die Verfahren zur Her 
stellung der Seekarten stetig verbessert und die 
Entwicklung der elektronischen Seekarte (ECDIS) 
international vorangetrieben. 
Bei Eingabe der relevanten Fahrtparameter 
des Schiffes (Position, Radar, Schiffsdaten) bietet 
das System eine dynamische Darstellung der 
nautischen Daten und damit eine erhöhte Sicher 
heit für die Navigation. Diese technologischen 
Fortschritte sind jedoch nutzlos, solange die Ge 
nauigkeit der gemessenen Bathymetrie, die als 
Grundstein für die weitere Datenverarbeitung 
(insbesondere für die Herstellung amtlicher nauti 
scher Information) dient, ungenügend ist. Ursache 
dieser Ungenauigkeit ist der Fehleranteil der kon 
ventionellen Beschickungsverfahren bei der Tie 
fenbestimmung. Unter schlechten Messbedin 
gungen in der Deutschen Bucht kann er mehrere 
Dezimeter erreichen. 
Diese Problematik wird durch die neuen 
IHO-Normen der Seevermessung verschärft, da 
ihre neue Fassung (1998) strengere Kriterien für 
die Tiefenvermessung in kritischen Navigations 
bereichen erfordert. Davon sind die deutschen 
Seegebiete und insbesondere die Deutsche 
Bucht unmittelbar betroffen. 
Konventionelle Beschickung 
Ziel der Beschickung bei der Seevermes 
sung ist die Zuordnung der Tiefen, die von der 
raum- und zeitvariablen Wasseroberfläche ge 
messen werden, zu einem einheitlichen Bezugs 
horizont. Aus Sicherheitsgründen für die Naviga 
tion bezieht sich die Bathymetrie der Seekarten 
auf ein bestimmtes, international anerkanntes 
Niveau, das Seekartennull (SKN), das selten vom 
Wasserstand unterschritten wird. Das SKN weist 
keine regelmäßige Fläche auf, sondern hängt vom 
Tidenhub ab, der von Ort zu Ort unterschiedlich 
ist. In den deutschen Gezeitengebieten entspricht 
das SKN dem mittleren Springniedrigwasser 
(MSpNW). 
Die Zuordnung der Echolotdaten zum SKN- 
Horizont (Abb. 39) erfolgt nach Abzug des Gezei 
ten- und Stauanteils von der Wassertiefe (also 
hier der vom Schwinger gemessenen Tiefe T M mit 
Berücksichtigung des Tiefgangs q des Schiffes), 
wobei die Korrektur am Ort und zur Zeit der Lo 
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