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Full text: Jahresbericht 1999

Sedimentdynamik 
Überlegungen, den Flughafen Schiphol durch 
einen neuen Flughafen im Küsten-/Meeresbereich 
zu entlasten, die Gefährdung tropischer Korallen 
riffe, Fragen des Umweltschutzes im Tiefseeberg 
bau, die Nutzung potentieller Arzneistoffe aus 
dem Meer sowie Fragen der Meeresüberwa 
chung. 
Neue Vorstellung zur Sediment 
dynamik in der inneren Deutschen 
Bucht 
Der Meeresboden der Nordsee stellt wie in 
allen Schelfmeeren keine statische Fläche dar, 
sondern unterliegt ständiger morphologischer 
Umgestaltung in Abhängigkeit von Strömung und 
Seegang, der Wassertiefe und der vorhandenen 
Menge und Korngrößenzusammensetzung von 
umlagerungsfähigem Material. Die Kenntnis der 
Sedimentbewegung vor der deutschen Nord 
seeküste ist von grundlegender Bedeutung im 
Zusammenhang mit Maßnahmen des Insel- und 
Küstenschutzes, küstenwasserbaulicher Aktivitä 
ten sowie der Beurteilung von Standsicherheiten 
maritimer Bauwerke und nachhaltiger meeres 
bergbaulicher Aktivitäten. 
Während im Bereich der Wassersäule ope- 
rationelle Modellsysteme für aktuelle Vorhersagen 
physikalischer Parameter wie Gezeiten, Strömun 
gen oder auch Seegang betrieben werden, rei 
chen dafür die bisherigen Kenntnisse über den 
Sandtransport vor der deutschen Nordseeküste 
nicht aus. Eine Lücke stellte die fehlende Kennt 
nis über das Volumen an mobilem Sediment im 
Küstenvorfeld dar, die durch das KFKI-For- 
schungsvorhaben „Materialinventur an der deut 
schen Nordseeküste“ (1996-1998) geschlossen 
werden sollte. Ziel dieses Projektes war es, für 
den Bereich zwischen Borkum und Sylt zwischen 
der Niedrigwasserlinie außerhalb der Wattgebiete 
und der SKN-20 m-Tiefenlinie die dreidimensio 
nale Verteilung der mobilen Sedimentauflage 
(„nordseezeitliche Sedimente“) auszukartieren und 
ihr Volumen zu berechnen. 
Kartierung der nordseezeitlichen Sediment 
bedeckung 
Für die Bestandsaufnahme der räumlichen 
Sedimentverteilung werden heute aus Kosten- 
und Zeitgründen seismische Verfahren eingesetzt, 
die Aufschluss über den Aufbau und die Mächtig 
keit von Sedimentschichten geben. Grundlegen 
des Prinzip aller seismischen Verfahren ist die 
Aufzeichnung der Laufzeit von Schallwellen durch 
den Gesteinskörper, die aufgrund von Dichte- und 
Korngrößenunterschieden an den jeweiligen 
Schichtgrenzen reflektiert werden. Diese Reflek 
toren werden anhand von Bohrungen mit dem 
lithologischen Aufbau des Meeresbodens über 
prüft. 
In diesem Projekt wurde das Chirp-Sonar- 
System „X-Star“ eingesetzt, das die oberen 
fünf bis zehn Meter des Nordseebodens in einer 
Auflösung von 40 cm erfassen kann. Auf einem 
engen Raster von zwei Breiten- und drei Längen- 
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