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Full text: Jahresbericht 1999

Meeresüberwachung 
der MARNET-Daten erreicht. Darüber hinaus 
liefern auch die täglich für das WWW-Produkt 
„Baden & Meer“ einlaufenden Daten und Satelliten 
aufnahmen wichtige Informationen über den 
aktuellen Zustand der Deutschen Bucht. 
Während der Überwachungsreisen werden 
CTD-Systeme mit Kranzwasserschöpfern und 
kontinuierlich registrierende Thermosalinographen 
eingesetzt. Die für Schelfmeere angestrebte 
Genauigkeit der Temperatur von 0,01 °C und 
des Salzgehaltes 0,01 wird durch regelmäßige 
Kalibration der Geräte im BSH-Eichlabor und 
durch eine ausreichende Zahl von Vergleichs 
proben aus den Niskin-Schöpfern für die Bestim 
mung des Salzgehaltes erreicht. 
Nicht optimal ist die Beschränkung der 
ozeanographischen Stationen auf den deutschen 
Festlandssockel; insbesondere im „Entenschnabel“ 
bleiben Unsicherheiten bei der Einordnung und 
Beurteilung der großräumigen ozeanographischen 
Situation. Die Quellen des salzreichen Wassers 
der äußeren Deutschen Bucht können aus den 
vorhandenen Daten nicht bestimmt werden. Es 
bleibt offen, welche Anteile aus dem Kanal 
(mit Anteilen von den kontinentalen Süßwasser 
abflüssen) und welche aus dem nördlichen Ein 
strom in die Nordsee enthalten sind. Eine engere 
Kooperation mit den anderen Nordsee-Staaten 
wird angestrebt. 
Beispielhaft werden von der 337. Reise des 
FS Gauß (Abb. 26) Horizontalverteilungen des 
Salzgehaltes in Oberflächennähe (5 m Tiefe) dar 
gestellt. Die Salzgehaltsverteilung zeigt einen 
verstärkten Einfluss salzreichen Wassers (bezo 
gen auf das 50-jährige Mittel für den Monat 
August) und gleichzeitig niedrigere Salzgehalte 
vor der nordfriesischen Küste. Dadurch sind die 
horizontalen Gradienten des Salzgehaltes und 
der Dichte stärker; es kann auf eine reduzierte 
horizontale Vermischung der Abflüsse von Weser 
und Elbe geschlossen werden. Die Verteilung der 
vertikalen Temperatur- und Salzgehaltsunter 
schiede zeigt bereits die spätsommerliche Durch 
mischung in großen Teilen der Deutschen Bucht. 
Nur die saisonale Thermokline der äußeren Deut 
schen Bucht ist noch erhalten; die maximalen 
Gradienten betragen mehr als 5°C. Bei dem 
Salzgehalt werden nur unmittelbar vor dem Elbe/ 
Weser-Ästuar noch (geringe) Salzgehaltschich 
tungen (~ 0,5) erfasst. 
Marine Klimafragen 
In zwei Schwerpunkten werden die lang 
fristigen Schwankungen ozeanographischer Grö 
ßen im Klimasystem untersucht. Einmal sind dies 
die in den deutschen Küstengebieten und in den 
sie direkt beeinflussenden Meeren Nord- und Ost 
see, sodann sind es die Veränderungen der Zu 
fuhr von Wärme und Energie im Nordatlantik nach 
Nordeuropa. Letztere Arbeiten sind mit den Beob 
achtungen des nordwärts gerichteten Transports 
von Wärme im Nordatlantik nach einer intensiven 
Phase von 1993-1998 in ein langfristig angelegtes 
optimiertes Monitoringprogramm überführt worden. 
Es wird mit einer Reise des FS Gauß im Jahre 
2000 fortgesetzt. Die intensive Phase ergab de 
taillierte Erkenntnisse über die Reaktion des Nord 
atlantiks auf Änderungen des atmosphärischen 
Antriebs - zum Teil auch auf die Wechselwirkung 
zwischen Ozean und Atmosphäre - und beson- 
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