Meeresüberwachung
■ Polyzyklische aromatische Kohlenwasser
stoffe (PAK) in Sedimenten
Alle untersuchten PAK verhalten sich in ihren
Relationen zueinander auf den jeweiligen Stationen
sehr ähnlich. In der Tabelle sind exemplarisch die
ermittelten Phenanthrengehalte an fünf Stationen
in der Deutschen Bucht dargestellt. Für eine bes
sere Vergleichbarkeit sind hierbei die Werte auf
den organischen Anteil des Kohlenstoffs (TOC) in
den Sedimenten bezogen (normiert):
Stations-Nr.
Feb.96
Aug.97
Dez. 97
Feb.98
Nov.98
Mittelwert
KS11
3,6
3,6
1,7
7,9
3,0
4,0
UE 20
8,9
6,2
4,6
7,2
5,4
6,5
WB 1
6,9
4,4
3,8
4,8
4,7
4,9
WB 5
6,3
6,7
5,4
13,5
8,1
8,0
LI
0,4
1,8
0,7
0,8
1,9
1,1
Gehalte in fjg/g Sediment, bezogen auf den TOC-
Gehalt
Ein Trend ist aufgrund der sehr hohen Varia
bilität in diesem Untersuchungszeitraum nicht
erkennbar. Bemerkenswert ist, dass die beiden
küstenfernsten Stationen UE20 und WB5 die
höchsten Gehalte an Phenanthren aufweisen; die
Station KS11, die durch den direkten Einfluss der
Elbe höher belastet sein sollte, zeigt deutlich ge
ringere Konzentrationen, und die Station L1, die
in der „Elbfahne“ vor Sylt liegt, weist die geringste
Belastung an den untersuchten PAK auf.
■ Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW)
in Sedimenten
Die Gehalte der CKW, die in den Sedimen
ten der Deutschen Bucht ermittelt werden, liegen
um den Faktor 100 bis 1000 niedriger als die Kon
zentrationen der PAK. Sie sind so niedrig, dass
sie bei dem bisher eingesetzten Aufarbeitungs
und Analysenverfahren größtenteils in der Nähe
der analytischen Nachweisgrenze oder darunter
liegen. Die Einzelkonzentrationen erreichen da
bei, je nach Substanz, maximal 1,6 ng/g Sediment
bezogen auf Trockengewicht.
Die beiden untersuchten HCH-Isomere a-HCH
und y-HCH (Lindan) kommen in den Sedimenten
praktisch nicht vor, da sie als relativ polare orga
nische Verbindungen bevorzugt im Wasser gelöst
vorliegen. Die höchsten Konzentrationen, die für
das a-HCH ermittelt wurden, liegen bei 0,1 ng/g
und bei y-HCH bei 0,3ng/g bei der Station KS11;
größtenteils aber darunter, so dass die Nachweis
grenze von 0,01 ng/g oft unterschritten wird.
Hexachlorbenzol (HCB) ist auf allen unter
suchten Stationen in den Sedimenten nachweis
bar und kommt von den untersuchten CKW, ne
ben einigen PCB-Komponenten, am häufigsten vor.
Die höchsten Werte findet man bei den Stationen
KS8 und KS11, wo bis zu 1,3 ng/g nachgewiesen
werden konnten. In der Regel liegen die Werte
um 0,05 ng/g. Octachlorstyrol kann nur an einigen
küstennahen Stationen in Spuren nachgewiesen
werden; Dieldrin und Transnonachlor gar nicht.
Das p,p'-DDT kann aus analytischen Gründen
nicht quantitativ ausgewertet werden. Die beiden
Abbauprodukte p,p'-DDE (Dichlordiphenyldichlor-
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