Meeresüberwachung
Überwachung auf organische Schadstoffe
Im Rahmen der Routineüberwachung wur
den im Mai, Juli und September Fahrten in die
Deutsche Bucht durchgeführt, wobei das im Rah
men des BLMP festgelegte Stationsnetz beprobt
wurde. Auf diese Weise wurden die begonnenen
Zeitreihen fortgeführt und ein aktuelles Bild der
Verteilung der organischen Schadstoffe gewonnen.
Im Juli wurde die Fahrt auf die gesamte Nordsee
ausgedehnt, um die weiträumige Verteilung der
Schadstoffe zu untersuchen. Im August wurden
außerdem in der westliche Ostsee die dort be
gonnenen Zeitreihen fortgeführt. Für die Überwa
chung der Sedimente wurde im Mai eine Fahrt in
die Deutsche Bucht durchgeführt.
Zur Untersuchung der chronischen Belastung
des Meerwassers durch gelöste, dispergierte und
an Schwebstoffen adsorbierte organische Schad
stoffe wurden die folgenden Methoden verwendet:
Die Bestimmung der „Gesamtkohlenwasserstoff-
Konzentration“ (THC, relative Werte, bezogen auf
Ekofisk-Rohöl) erfolgte nach der Fluoreszenz
methode (IGOSS-Verfahren) und dient als Scree
ningverfahren. In diesem Jahr wurden die Kon
zentrationen aus 100-l-Proben bestimmt, statt
wie bisher aus 10-l-Proben; dadurch liegen die
Messwerte bis zu 30% niedriger als bisher (gerin
gerer Blindwert-Anteil).
Ferner wurden mittels Gaschromatographie-
Massenspektroskopie (GC-MS) ca. 60 Kohlen
wasserstoff-Einzelkomponenten (Alkane, polyzy
klische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK))
und ca. 20 Chlorkohlenwasserstoffe (CKW, z. B.
FICFI-Isomere, PCB, DDT und DDT-Metaboliten)
bestimmt. 1999 wurde ein Verfahren zur Bestim
mung zinnorganischer Verbindungen entwickelt;
auf zwei Fahrten wurden erstmals TBT und
sieben weitere zinnorganische Verbindungen im
Oberflächenwasser bestimmt.
Daneben wurden während der Fahrten kon
tinuierlich in-situ Fluoreszenz- und Trübungsmes
sungen als Begleitparameter gemessen.
Zur Untersuchung der Belastung der Sedi
mente durch lipophile organische Schadstoffe
(PAK und chlorierte Kohlenwasserstoffe) wurden
die folgenden Methoden verwendet: Die Extrak
tion der Sedimente erfolgte mittels Soxhlet-
Extraktion. Nach Aufreinigung mittels Säulen
chromatographie und FIPLC-Gelchromatographie
wurden die chlorierten Kohlenwasserstoffe mittels
GC-ECD und die PAK mittels GC-MS bestimmt.
Auf ausgewählten Stationen wurden mit der
Zentrifuge Schwebstoffproben gewonnen, um die
Belastung dieser wichtigen „Transportphase“ ge
trennt zu untersuchen.
Durch die erfolgreiche Teilnahme an mehre
ren Interkalibrations-Kampagnen im Rahmen von
QUASIMEME wurde die hohe Analysenqualität
der Untersuchungen dokumentiert.
■ Überwachung auf Kohlenwasserstoffe
im Meerwasser
In der Deutschen Bucht lagen die Erdölkoh
lenwasserstoff-Konzentrationen (THC) zwischen
0,12 und 1,1 pg/l. Sie liegen damit etwas niedriger
als in den vergangenen Jahren. Aufgrund der
hohen Variabilität ist aber eine zeitliche Trend
aussage noch nicht möglich. In der mittleren und
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