Die Küste, 62 (2000), 29-36
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Abb. 2: 365 Tage übergreifende Mittelwerte der täglichen Wasserstandsdifferenzen zwischen nördlicher
und südlicher Ostsee aus den Kalenderjahren 1978 bis 1997, dazugehöriger Trend und transformierte
Sonnenflecken - Relativzahlen (s. Text)
Infolge der rezenten Erdkrustenbewegung nehmen die mittleren Wasserstände im Süden zu
und im Norden ab, so dass sich die Differenzen (Nord - Süd) mit der Zeit verkleinern. Die
Wasserstandsdaten weisen aus, dass dieser Effekt zu ca 88 % auf die Landhebungen im Nor
den und nur zu 12 % auf die Landabsenkungen im Süden zurückzu führen ist. Da der Trend
gut mit den bekannten lokalen Raten übereinstimmt, scheint er eher geotektonischen als hy
drodynamischen Ursprungs zu sein. Auch ein eustatischer Anteil dürfte schwerlich regio
nale Unterschiede dieser Größenordnung bewirken. Denkt man sich die Kurve in Abb. 2 um
den linearen Anteil reduziert, erkennt man einen 10-jährigen und zeitweise auch einen ca.
3-jährigen Zyklus. Während man eine 10-jährige Periode nachweist, werden 3-jährige
Perioden nur im Zeitfenster der letzten 10 Jahre gefunden. Das Auftauchen und Verschwin
den eines ca. 3-jährigen Zyklus der Wasserstände in der südlichen Ostsee ist bekannt (vgl.
IJEBSCH, 1997, S. 60). Als Ursache der hohen Differenzen im 1. und 3. Viertel der Mess
epoche gegenüber den relativ geringen Differenzen im 2. und 4. Viertel kommt die nahezu
phasengleich liegende Sonnenfleckenhäufigkeit in Betracht. Zum Vergleich wurden die ent
sprechenden Sunspot-files des SIDC am Royal Observatory of Belgium (URL 1) in die
Abb. 2 aufgenommen.
Dazu wurden die Reiativzahlen in gleicher Weise wie die Wasserstandsdifferenzen
geglättet und wegen des Ordinatenmaßstabes durch 20 dividiert sowie um 20 reduziert.
Beziehungen zwischen der Sonnenfleckenhäufigkeit und den Ostseewasserständen wur