Die Küste, 62 (2000), 29-36
Zyklen in den Differenzen täglicher mittlerer
Wasserstände zwischen nördlichen und südlichen
Ostseepegeln
Von Hans-Joachim Sttgge, Inf.s Perlet u. Barry Broman
Zusammenfassung
Die Differenzen täglicher mittlerer Wasserstände zwischen der nördlichen lind südlichen
Ostsee {Schweden und Deutschland) wurde mit Hilfe einer 20-jährigen Reihe untersucht. Ne
ben dem isostatischen Effekt und einer deutlichen Jahresperiode wurde ein etwa 10-jähriger Zyk
lus gefunden. Außerdem gibt es Symptome für verschiedene Zyklen der Größenordnung Mo
nate und Wochen. Einige dieser Zyklen werden auch bei atmosphärischen Prozessen beobach
tet. Der Zusammenhang zwischen Wind und Hydrodynamik lässt es deshalb naheliegend
erscheinen, auch längere Zyklen in den Wasserstandsdifferenzen zwischen nördlicher und süd
licher Ostsee als Indikatoren für Wetter und Klima aufzufassen.
Summary
The differences of daily mean water levels between the northern and southern Baltic Sea
(Sweden and Germany) has been investigated by means of a 20 years series. In addition to the
isostatic effect and a distinct yearly period, a cycle of about 10 years was found. Moreover, there
are symptoms of various cycles in the range of months and weeks. Some of these cycles have been
observed on atmospheric processes, too. Due to the correlation between wind and hydrodynamics,
it seems to be obvious, to consider longer cycles in the water level differences between northern
and southern Baltic sea as indicators of weather and climate.
Inhalt
1. Einleitung 29
2. Vorbereitung der Daten 30
3. Auswertung 31
3.1 Mittelwerte und Trend 31
32 Harmonische Analyse 33
4. Interpretation und Schlussfolgerungen 35
5. Schriftenverzeichnis 35
!. Einleitung
Abschätzungen künftiger hydrologischer Extremereignisse stützen sich meist auf Sta
tistik oder die Annahme von Szenarien. Spezielle Arbeiten (HuPEER et ah, 1998) lassen den
Schluss zu, dass mögliche globale Klimaveränderungen keine neue Qualität von Sturmflut
szenarien an der deutschen Ostseeküste liefern werden und ein wachsendes Gefährdungs
potential sich eher aus dem langsamen Meeresspiegelanstieg infolge der Plattentektonik oder
infolge eines eustatischen Effektes ergeben könnte. Bei der Untersuchung langjähriger Was-