Variabilität meridionaler Transporte
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und der Transport des Tiefenwassers auf ein Minimum zurück. Der Transport des LSW geht
auf einen Wert zurück, der einem mittleren Wert über den gesamten Zeitraum entspricht.
Wiederum ein Jahr später findet erneut ein deutlicher Anstieg des Transports der MOC und
des Tiefenwassers statt, während der Transport des LSW nur leicht ansteigt (Abb. 4.10).
Auf interannuellen Zeitskalen ist die größte Änderung der meridionalen Overturningrate zwi
schen Mai 1996 und Juni 1997 zu beobachten. Ihr Betrag geht von maximalen 21 Sv nur ein
Jahr später auf minimale 13 Sv zurück und definiert damit eine Spannweite von 8 Sv. Auf
dekadischen Zeitskalen zeigt die meridionalen Overturningrate annähernd die gleiche Spann
weite, aber mit umgekehrtem Vorzeichen; von 13 Sv im Jahr 1957 nimmt sie auf 20 Sv im
Jahr 1982 zu (Abb. 4.10). Trotz geringerer horizontaler Auflösung und abweichender Fahrt
route im westlichen Randstrombereich stimmen die Overturningraten der Jahre 1957 und
1982 demnach mit denen der konsistenten Datensätze der 90er-Jahre überein. Der Transport
des LSW schwankt auf interannuellen Zeitskalen zwischen 5 und 8 Sv, der des Tiefenwassers
zwischen 8 und 12 Sv. Auf dekadischen Zeitskalen schwankt der des LSW zwischen 3 bis 5
Sv und der des Tiefenwassers zwischen 8 bis 17 Sv (Abb. 4.10).
Time [Year]
Abbildung 4.10: Zeitliche Entwicklung der Volumentransporte einzelner Schichten, wie der meridio
nalen Overturningrate - der Transport der Schicht oberhalb des Referenzniveaus -, des Transports
des LSW und des Tiefenwassers - der Schicht unterhalb des LSW.
Die hier gewählte Unterteilung der Wassersäule des oberen Astes der MOC bestätigt die
Annahme von Gordon [1986], dass im Nordatlantik der Export des NADW von einer Zu
fuhr warmen Wassers oberhalb der permanenten Thermokline - entlang A2 das SPMW -
kompensiert wird. Die Kompensation des südwärts gerichteten NADW’ wird entlang A2 vom
SPMW dominiert und nicht vom AAIW, wie bei de las Heras und Schätzer [1999] (Abb.
4.11). Zeitliche Variationen der meridionalen Overturningrate gehen auch hauptsächlich auf
die des SPMW zurück (Abb. 4.11). Die Dichtefläche ae=26.8 kg m“ 3 (7 n ~27.2 kg m -3 ), die
in dem globalen inversen Modell von de las Heras und Schätzer [1999] das Wasser oberhalb
der permanenten Thermokline von dem Wasser südlichen Ursprungs separiert, erreicht ent
lang A2 im WeB die Wasseroberfläche. Dadurch wird das AAIW zur mächtigsten Schicht des
oberen Astes der MOC und sein Transportbeitrag zur Overturningrate entsprechend stark
überschätzt.
Deep Water Transport [Sv]