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Kapitel 3: W0CE/A2
Strömung auf den Beitrag der küstenzugewandten Seite der jeweiligen antizyklonalen Rezir-
kulation des NAC zurückzuführen ist. Die südwärtige Ausbreitung der küstenabgewandten
Seite der Rezirkulation und die mäandrierende Ausbreitung des NAC über den Nordatlan
tik in Richtung des östlichen Subpolarwirbels ist ebenso zu erkennen. Auf der Westseite des
NAC ist der barokline Anteil des Labardorstroms mit Geschwindigkeiten von ~2 cm s -1 zu
beobachten (Abb. 3.7). Der stromabwärts gerichtete Bereich des NAC erstreckt sich im Jahr
1957 über eine horizontale Distanz von ~420 km, im Jahr 1982 von ~230 km und in den 90er-
Jahren über eine mittlere horizontale Distanz von 360 km. Die horizontale Ausdehnung der
küstenabgewandten Seite der Rezirkulation des NAC reicht von ~430 km im Jahr 1957, über
~120 km im Jahr 1982 zu einer mittleren Ausdehnung von 250 km während WO CE. Trotz
fehlender Ekman- und barotroper Geschwindigkeit scheint die hauptsächlich zum absoluten
Geschwind’gkeitfeld beitragende barokline Komponente des Kern des NAC relativ gering zu
sein. Absolute Strömungsmessungen seines Kerns liegen bei 1 m s“ 1 [Clarke et al., 1998]
(Abb. 3.8). Das Referenzniveau gewährleistet zwar die Massenerhaltung über den gesamten
Schnitt, scheint aber zu flach zu sein, so dass die Gradienten der Anomalien dynamischer
Höhen im Bereich der größten Strömungsgeschwindigkeiten deutlich unterschätzt werden.
Abbildung 3.8: (a) Mittlere Geschwindigkeiten verankerter Strömungsmesser des Feldes ACM6 zwi
schen August 1993 und April 1995. Der Ursprung der Distanz-Skala entspricht der 200 dbar Isobare
am westlichen Ausläufer der Neufundlandbänke. Der Abstand der Konturlinien beträgt 0.05 cm s -1 .
Dunkelgraue Flächen entsprechen Strömungen Richtung Nordosten und hellgraue Flächen Strömun
gen Richtung Südwesten (Abbildung aus Clarke et al., [1998]). (b) Stationen der hier betrachteten
hydrographischen Schnitte im westlichen Randstrombereich mit der horizontalen Verteilung der neu
tralen Dichte in einer Tiefe von 2000 dbar und den Distanzangaben des ACM6 von Clarke et. al.,
[1998].
Unterhalb des Referenzniveaus ist im westlichen Randstrombereich der äquatorwärts gerich
tete DWBC zu erkennen mit höchsten Geschwindigkeiten von ~8 cm s -1 im Jahr 1982. Dort
passiert er die Flämische Kappe vor Neufundland, reicht noch bis zum Boden und wird noch
nicht durch das nach Norden vordringende AABW gestört, wie entlang der weiter südlich ver
laufenden Routen im Jahr 1957 und in den 90er-Jahren. Im westlichen, wie auch im östlichen
Becken, zeichnet sich in der Verteilung der baroklinen Geschwindigkeiten eine großskalige zy-
klonale Zirkulation ab. Unterstützung findet diese Beobachtung durch Ergebnisse von Arhan