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Full text: 22: Niederfrequente Variabilität meridionaler Transporte in der Divergenzzone des nordatlantischen Subtropen- und Subpolarwirbels. Der WOCE - Schnitt A2

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Kapitel 3: WOCE/A2 
Stroms in einer Tiefe von 1000 dbar; trotzdem scheint der barokline Anteil des Labradorstroms 
von den hier gezeigten dynamischen Höhenanomalien relativ zu 1000 dbar unterschätzt zu 
werden. Im Jahr 1997 ist in der Region des Labradorstroms bei ca. 46°W ein symmetrischer 
kalter und salzarmer (zyklonaler) Eddy zu beobachten, der im darauffolgenden Jahr immer 
noch existiert, jedoch von geringerer Intensität. Im Jahr 1998 ist seine Struktur auch nicht 
länger symmetrisch, sondern weist eine geringfügige südwärtige Netto-Ströinung auf. 
In mittleren Tiefen leiten McCartney und Talley [1982] aus dem horizontalen Verlauf der 
dynamischen Topographie in einer Tiefe von 1000 dbar relativ zu 2000 dbar im Nordatlantik 
nördlich von 45°N allgemein eine zyklonale Zirkulation und südlich von 45°N eine antizy- 
klonale ab. Aus der Anomalie dynamischer Höhen in einer Tiefe von 3000 dbar relativ zu 
3800 dbar wird unterhalb des Kerns des NAC eine barokline Strömung nach Norden deutlich 
(Abb. 3.6). In den zentralen Becken ist in dieser Tiefe in den 90er-Jahren eine leichte zyklonale 
Zirkulation zu beobachten. Die zonalen Dichtegradienten folgen demnach in dieser Tiefe der 
großskaligen Bodentopographie. Entlang des östlichen Abhangs des MAR ist im Jahr 1982 
eine nordwärtige barokline Strömung zu beobachten, die von 1994 bis 1998 in dieser Region 
nach Süden gerichtet ist. Im Jahr 1993 ist keine barokline Strömung entlang des östlichen 
Abhangs des MAR in der Tiefe zu beobachten. Direkte Strömungsmessungen entlang 48°N 
über den Abhängen des MAR innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren liefern Arhan et al. 
[1989] über die gesamte Wassersäule bei 35°W eine nordwärtige Netto-Strömung, die sie auf 
den Einfluss des zyklonalen Subpolarwirbels zurückführen und bei 30°, 25° und 20°W eine 
südwärtige Netto-Strömung aufgrund des Einfluss des antizyklonalen Subtropenwirbels. 
3.3.2 Barokline geostrophische Geschwindigkeiten 
Unter Voraussetzung der Massenerhaltung über den jeweiligen transatlantischen Schnitt wur 
de die barokline Geschwindigkeit aus den Gradienten der Anomalien dynamischer Höhen mit 
der dynamischen Methode berechnet. Für die konsistenten Datensätze der 90er-Jahre wur 
de ein mittleres baroklines Geschwindigkeitsfeld berechnet. Die Massenerhaltung über den 
gesamten Schnitt wurde durch die Variation der Tiefenlage eines Referenzniveaus - hier ei 
ner neutralen Fläche - erreicht. Das Referenzniveau ist generell im Tiefenbereich zwischen 
den Zwischenwassermassen südlichen und nördlichen Ursprungs (p~1100-1300) angesiedelt. 
Seine Tiefenlage wurde für eine Aufnahme solange variiert, bis die Differenz zwischen dem 
Massentransport oberhalb und unterhalb des Referenzniveaus - die Massenimbalance - dem 
Transport durch die Bering Straße entspricht (siehe Kapitel 1.1). Als Konsequenz der Masse 
nerhaltung und der quasi-synoptischen Aufnahme lassen sich nur Aussagen über das großska- 
lige barokline Geschwindigkeitsfeld treffen. Die “säulenförmige” Struktur dieses baroklinen 
Geschwindigkeitsfeldes widerspricht der Vorstellung, dass sich Wassermassen horizontal aus 
breiten (Abb. 3.7); sie ist jedoch ein Hinweis darauf, dass sich das quasi-stationäre barokline 
Geschwindigkeitsfeld aus einem quasi-stationären und einem zeitabhängigen mesoskaligen 
Anteil zusammensetzt [ Wunsch, 1996]. Auf großen, beckenweiten Skalen kompensieren sich 
diese Eddy-Effekte nahezu; das hier betrachtete über große Skalen zonal-integrierte barokline 
Geschwindigkeitsfeld einer einzelnen hydrographischen Aufnahme ist demnach repräsentativ 
für einen zeitlich-mittleren Zustand der meridionalen Zirkulation zwischen dem Englischen 
Kanal und den Neufundlandbänken. 
Oberhalb des Referenzniveaus ist deutlich der barokline Kern des NAC mit maximalen Ge 
schwindigkeiten von ~30 cm s _1 zu erkennen, wobei ein Teil der nordwärtigen baroklinen
	        
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