Hydrographie
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maximum 5>34.95 (0=2.9°C). Aufgrund seiner Charakteristika und Ausbreitungsrichtung
liefert das ISOW möglicherweise auch im WeB den Hauptbeitrag zum tiefen Salzgehaltsmaxi-
mum mit jüngerem, daher salzarmeren und sauerstoffreicheren Wasser am östlichen Abhang
des MAR und älterem, salzreicheren und sauerstoffarmeren entlang des europäischen Konti
nentalabhangs. Seinen südlichen Vorstoß begrenzt die Azorenschwelle geographisch und das
nordwärts strömende Tiefenwasser des WeB hydrographisch. Der positive zonale Gradient
des Sauerstoffs und der Nährstoffe im WeB unterhalb —2500 dbar (Abb. 3.3e-f) sowie die
überwiegend zonalen Geschwindigkeiten auf der Position 48°N, 25°W in dieser Tiefe [Äthan
et al, 1989] bestätigen die Vermutung einer zonalen Front in der Region 45°-48°N zwischen
dem sich am östlichen Abhang des MAR äquatorwärts ausbreitenden ISOW und dem sich
nach Norden ausbreitenden IN ADW des WeB.
Das tiefe Salzgehaltsmaximum im WeB führt Harvey [1982] alleine auf den Einfluss des
MOW zurück. Das MOW kann bei einer potentiellen Temperatur von 0—2.6°C direkt nach
seinem Ausstrom aus der Straße von Gibraltar mit einem hohen Salzgehalt bis in Tiefen von
p—2500-3000 dbar absinken, bevor es sich horizontal ausbreitet. Ein möglicher Mechanismus,
der das MOW in diese Tiefen absinken lässt, ist doppel-diffusive Vermischung. Auch Arhan
et al. [1994] und Paillett et al. [1998] vermuten, dass dieser molekulare Vermischungsprozess
ursächlich für das tiefe Salzgehaltsmaximum im WeB ist. Sie bezeichnen es als tiefes Mittel
meerwasser (DMW).
Entlang A2 wird das salzreiche, kalte uNADW im WeB als DMW betrachtet mit einem
identifizierbaren Beitrag des AABW. Hohe Nitrat-, Phosphat- und vor allem Silikatwerte
entlang der neutralen Dichtefläche des Salzgehaltsmaximums im WeB, sowie auch geringere
Sauerstoffwerte, liefern einen eindeutigen Hinweis auf den Einfluss des AABW in dieser Tiefe
(nicht gezeigt). Offen bleibt aber die Frage nach den eindeutigen Entstehungsbedingungen
des tiefen Salzgehaltsmaximums im WeB.
Die Schicht des tiefen Salzgehaltmaximums - das uNADW - wird über den gesamten Schnitt
über das Intervall der neutralen Dichte 27.99<7 n <28.07 definiert. Dies entspricht einem
Druckintervall von p—'2400-3300 dbar (Abb. 3.4b,c). Den Hauptbeitrag liefert im Nfb das
ISOW und im WeB das DMW.
b. Untere Komponente
Unterhalb 0<2.5°C liefert das ISOW keinen Beitrag mehr zum NADW des westlichen Nord
atlantiks. Wasser mit diesen Charkteristika entspricht dem DSOW. Es ist kälter als das
ISOW, aber auch salzärmer (5—34.92). Innerhalb des DWBC ist im Druckintervall p—3300-
4400 dbar des DSOW ein leichtes Sauerstoffmaximum zu beobachten (Abb. 3.4g,h).
Eine zusammenfassende Darstellung der vertikalen Verteilung der antropogenen Spurenstoffe
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) im westlichen Randstrombereich entlang der geogra
phischen Breite 26.5°N von Vaughan und Molinari [1997] liefert ebenfalls einen Hinweis auf
die unterschiedlichen Entstehungsregionen der beiden Komponenten des NADW im Nfb. Eine
geringe FCKW-Konzentration zeigt, dass das Wasser kürzlich nicht dem Einfluss der Atmo
sphäre ausgesetzt war und gilt als Indikator für eine lange Advektions- und Vermischungs
zeit des Wassers. Die Komponente des NADW, die innerhalb des DWBC, die die größere
Distanz von seiner Entstehungsregion aufweist, ist das ISOW. Das im DWBC beobachtete