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Kapitel 2: Der Nordatlantische Ozean
Wunsch und Grant [1982] schätzen mit Hilfe der inversen Box-Methode eine meridionale
Overturningrate von 14.2 Sv und 13 Sv über die geographischen Breiten 48°N und 53°N im
Nordatlantik ab. Mit selbiger Methode leiten Roemmich und Wunsch [1985] über 24°N und
36°N eine Rate von 17 Sv ab und Klein et al. [1995] 15.9 Sv über 14.5°N und 15 Sv über 8°N.
Mit einem vereinfachten Box-Modell erhalten McCartney und Talley [1984] im Nordatlantik
einen Transport von 13.1 Sv nach Norden und von 14.1 Sv nach Süden. Die Differenz von
einem Sverdrup entpricht dem Transport vom Pazifischen Ozean durch die Bering Straße in
den Arktischen und Nordatlantischen Ozean. In dieser Weise betrachten auch Koltermann et
al. [1999] die Imbalance zwischen dem quasi-direkt aus hydrographischen Daten abgeleiteten
Transport oberhalb und unterhalb der 4°C-Isotherme. Unter Berücksichtigung der zeitlichen
Variabilität liegen die Raten über 48°N zwischen 10-20 Sv, die über 36°N zwischen 8-20 Sv und
über 24°N bei 17 Sv. Hochauflösende Modelle liefern eine Rate von 12.5 Sv über 47°N [Böning
et al., 1996]. Im Mittel stimmen jedoch die mit unterschiedlichen Methoden abgeschätzten
Transportraten über die jeweilige geographische Breite im Nordatlantik in einem Bereich von
±2 Sv überein. Abweichungen resultieren bei der quasi-direkten und inversen Methode aus
der zeitlichen Variabilität, ebenso daher, dass zum Antrieb der Modelle mittlere Datensätze,
wie z.B. die Klimatologie von Levitus [1982], verwendet werden und der Tatsache, dass die
MOC südlich von ca. 45°N eher aus drei als aus zwei Schichten besteht.