Skip to main content

Full text: 22: Niederfrequente Variabilität meridionaler Transporte in der Divergenzzone des nordatlantischen Subtropen- und Subpolarwirbels. Der WOCE - Schnitt A2

29 
Kapitel 2 
Der Nordatlantische Ozean und seine “mittlere” Zirkulation 
2.1 Topographie und Hydrographie 
Die Topographie des Atlantischen Ozeans beherrscht der Mittelatlantische Rücken (MAR), 
der den Ozean fast über seine gesamte meridionale Ausdehnung in zwei nordsüdwärts ausge 
richtete Becken unterteilt. Die beiden Hälften werden von querlaufenden Rücken und Schwel 
len in kleinere Becken unterteilt. Die submarinen Passagen zwischen Grönland und Island und 
Island und Schottland - die Schwelle der Dänemark Straße bzw. der Island-Faröer-Schottland 
Rücken - grenzen den nördlichen Nordatlantik vom Arktischen Ozean ab. Ein tiefer Zentral 
graben durchzieht den MAR auf seiner gesamten Länge. Der Zentralgraben verläuft fast genau 
entlang der Mittellinie des Atlantischen Ozeans und ist häufig von zonalen Verwerfungszonen 
gekennzeichnet. Im nördlichen Nordatlantik trennt die Charlie-Gibbs-Verwerfungszone den 
MAR vom Reykjanes-Rücken. Der Kamm des MAR liegt im allgemeinen 1500-3000 m un 
terhalb der Wasseroberfläche. Im Nordatlantik sind Island und die Azoren die einzigen über 
den Meeresspiegel herausragenden Fragmente des MAR. Zwischen dem MAR und den Kon 
tinentalabhängen liegen weite Tiefsee-Ebenen, wie im nördlichen Nordatlantik das Neufund 
landbecken westlich und das Westeuropäische Becken östlich des MAR. Abbildung 2.1 zeigt 
die hauptsächlichen topographischen Regionen des Nordatlantik und deren Bezeichnungen. 
Die Hydrographie des Atlantischen Ozeans ist wesentlich durch die Produktion und Pro 
pagation des nordatlantischen Tiefenwassers (NADW) geprägt, das der Atlantik als einziger 
Ozean in der nördlichen Hemisphäre produziert. Eine detailliertere Betrachtung lässt deut 
lich zwei Entstehungsregionen des NADW erkennen. Östlich von Island - im Islandbecken - 
stellt das Tiefenwasser ein Vermischungsprodukt aus abgekühltem salzreichen Oberflächen 
wasser der Subtropen und kaltem, salzarmen Tiefenwasser der Norwegensee dar. Westlich 
von Island - im Irmingerbecken - differieren die Eigenschaften des Oberflächen- und Tiefen 
wassers nicht so extrem, so dass die Eigenschaften des Tiefenwassers aus der Grönlandsee 
relativ unverändert bleiben, wenn es sich von der Dänemark Straße in Tiefen von —4000 dbar 
äquatorwärts bewegt [Reid, 1994]. Das über die Schwelle der Dänemark Straße strömende 
Tiefenwasser der Grönlandsee - das Dänemark Straßen Overflowwasser (DSOW) - ist sau- 
erstoffreicher, kälter und salzärmer, aber dichter als das über den Island-Schottland Rücken 
strömende Tiefenwasser der Norwegensee - das Island-Schottland Overflowwasser (ISOW) 
(Abb. 2.2c-f). Somit füllt das DSOW die Bodenschichten der Labrador- und Irmingersee und 
lässt sich im tiefen westlichen Randstrombereich bis 40-48°N verfolgen, wo es auf das Boden- 
wasser des Südatlantiks - das antarktische Bodenwasser (AABW) - trifft [Reid, 1994].
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.