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Full text: 22: Niederfrequente Variabilität meridionaler Transporte in der Divergenzzone des nordatlantischen Subtropen- und Subpolarwirbels. Der WOCE - Schnitt A2

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Kapitel 1: Transportgrößen im Ozean 
vernachlässigbar. Trotz der praktischen und analytischen (methodischen) Schwierigkeiten bei 
der Messung und Bestimmung absoluter ozeanischer Geschwindigkeiten, haben dynamische 
Betrachtungen den Vorteil, einen Einblick in die physikalischen Mechanismen des ozeanischen 
Wärmetransports zu liefern und in deren Einfluss, in Abhängigkeit von der Zeit und der Regi 
on. 
Bei der quasi-direkten Berechnung des meridionalen ozeanischen Wärmetransports vernachläs 
sigt Jung [1952] die windgetriebene barotrope Komponente. Er vermutete aber, dass die ther 
mohaline Zirkulation den hauptsächlichen Beitrag zum absoluten meridionalen ozeanischen 
Wärmetransport liefert und nur geringfügig von der windgetriebenen geostrophischen Zirkula 
tion abhängig ist. Diese Vermutung bestätigt Bryan [1962] zehn Jahre später. Er betrachtet 
den Einfluss der beiden geostrophischen Komponenten in Abhängigkeit von dem Maß der 
linearen Korrelation zwischen dem Temperatur- und dem geostrophischen Geschwindigkeits 
feld. Bryan [1962] zerlegt das Temperatur- und Geschwindigkeitsfeld von (1.13) formal nach 
dem Störungsansatz in ein vertikales Mittel, das er dem barotropen Anteil zuordnet, wobei 
er die barotrope Geschwindigkeit aus der Sverdrup-Balance ableitet, und in eine Abweichung 
vom vertikalen Mittel, die er dem baroklinen Anteil zuordnet 
H G 
eos 
L PB 
— v(x) 0(i) + J Jdpda 
o o 
— v'(x, z) ©'(rc, z). 
9 
(1.14) 
Aufgrund der Massenerhaltung ist für das Maß der linearen Korrelation (letztendlich) die 
Differenz zwischen den Parametern des Antriebsterms und seiner kompensierenden Kompo 
nente entscheidend, lin Fall der barotropen Komponente bedeutet dies, dass die Differenz 
zwischen potentieller Temperatur und barotroper Geschwindigkeit des Randstroms und des 
restlichen Schnittes bei einem flachen Randstrom größer ist, wo hohe Temperaturen mit hohen 
Geschwindigkeiten korreliert sind, als bei einem tiefen Randstrom mit hohen Geschwindigkei 
ten, aber geringen Temperaturen. Für die Abweichung vom vertikalen Mittel, der baroklinen 
Komponente, findet Bryan [1962] eine hohe Korrelation zwischen der potentiellen Tempera 
tur und der Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Tiefe bzw. große Differenzen zwischen 
hohen Temperaturen und hohen Geschwindigkeiten in der oberen Schicht und geringen Tem 
peraturen und Geschwindigkeiten in der tieferen Schicht. Er schließt daraus, dass relativ 
schwache Zirkulationselemente in der meridionalen Ebene mehr innere Energie übertragen 
als eine starke horizontale Zirkulation. Die Gültigkeit der Sverdrup-Balance erfordert, dass 
der vertikal-integrierte Netto-Transport proportional zum curRf ist und jeder andere Teil 
der Zirkulation kein vertikales Mittel besitzt. Probleme entstehen dann, wenn Autoren den 
windgetriebenen Anteil der großskaligen Zirkulation nur für ein bestimmten Tiefenbereich be 
trachten. Dies erklärt möglicherweise auch die von Wunsch und Roemmich [1985] aufgezeigten 
Inkonsistenzen bei den bisher quasi-direkt abgeschätzten meridionalen Wärmetransporten in 
der Literatur: “unless a deep level can be determined where w is zero, the Sverdrup balance 
must be applied to the whole water column” [Pedlosky, 1996]. 
Hall und Bryden [1982] nehmen 20 Jahre später eine ähnliche Zerlegung - am Beispiel des 
geostrophischen Geschwindigkeitsfeldes von 24.5°N im Nordatlantik - wie Bryan [1962] vor. 
Sie setzten jedoch voraus, dass direkte Transportmessungen des barotropen Randstroms vor 
liegen und die vertikal-integrierte potentielle Temperatur über den gesamten Schnitt gleichför 
mig verteilt ist (also nur einen geringen zonalen Gradienten aufweist). Weiterhin soll die mitt 
lere potentielle Temperatur des gesamten Schnitts der Temperatur der den Ekman-Transport 
kompensierenden Komponente entsprechen. Mit diesen Annahmen sichern Hall und Bryden
	        
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