Meeresüberwachung
in dem gleichen Konzentrationsbereich wie in den
Vorjahren lagen.
Die Verteilung einiger relevanter Schadstoffe
in der Deutschen Bucht sind in Abb. 21 exempla
risch wiedergegeben. Die Verteilung der Polyzy
klischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK)
ist typisch für eine ruhige Sommersituation: die
Werte sind relativ niedrig (je nach Substanz 0,01
bis 1,5 ng/l), da durch die ruhige Wetterlage we
nig Schwebstoff in der Wasserphase vorhanden
war. Dadurch ist außerdem der Gradient von der
Küste zur offenen See relativ gering; je nach
Substanz sind die Konzentrationen in Küstennahe
ca. 1,5- bis ca. 10-fach höher als in der offenen
See. Bei stürmischer Wetterlage können dagegen
die Konzentrationen der 5- und 6-Ring-Aromaten
in Küstennahe auf 10-fach höhere Werte anstei-
gen und der Gradient zur offenen See bis zu 100
und mehr betragen.
Die Konzentrationen der Hexachlorcyclohe-
xane (HCH) weisen für die einzelnen Isomere
recht unterschiedliche Verteilungen auf. Das In
sektizid y-HCH (Lindan) zeigt im Südwesten, vor
der ostfriesischen Küste, mit 4 ng/l den höchsten
Wert auf. Dies deutet auf den Einstrom von relativ
hoch belastetem Wasser in die Deutsche Bucht
hin. Im Vergleich hierzu erscheint die weitere Be
lastung durch Weser und Elbe relativ gering.
Nach Norden und Nordwesten werden die Werte
durch Vermischung mit saubererem Nordseewas
ser deutlich geringer, so daß auf Station 1 nur
noch ca. 1 ng/l Lindan beobachtet wird. Das ß-
HCH wird hauptsächlich durch die Elbe (2,5 ng/l)
eingetragen und ist vor allem in der Elbfahne vor
der nordfriesischen Küste zu finden. Das a-HCH
zeigt eine recht homogene Verteilung im Untersu
chungsgebiet mit inzwischen sehr geringen Kon
zentrationen zwischen 0,2 und 0,5 ng/l. Im Ge
gensatz zum -y-HCH sind die niedrigsten Konzen
trationen im Südwesten zu finden.
Von den neu untersuchten Stoffen wurden
erstmals Trifluralin und Dieldrin im Meerwasser
nachgewiesen. Trifluralin (Herbizid) wurde in eini
gen Proben der südwestlichen Nordsee und der
westlichen Ostsee in Konzentrationen von 30 bis
100 pg/l nachgewiesen, das Insektizid Dieldrin
wurde in der äußeren Deutschen Bucht in Kon
zentrationen von 30 bis 60 pg/l beobachtet.
■ Verteilung von organischen Schadstoffen
in Sedimenten
Ergänzend zu den Untersuchungen im Was
ser eignen sich Sedimente als „integrierender
Parameter“ bzw. als „Schadstoffsenke“ beson
ders gut, um großräumige und längerfristige
Veränderungen in den Belastungen des marinen
Ökosystems mit schädlichen Beimengungen zu
erfassen.
Im Rahmen der Routineüberwachung (Bund/
Länder-Meßprogramm) wurden zwei Fahrten in die
Deutsche Bucht durchgeführt. Die Aufarbeitung
des erhaltenen Probenmaterials und die Auswer
tung der Analysen befinden sich in Arbeit. Über
die Ergebnisse der vergangenen Jahre wird auf
S. 145 berichtet.
■ Untersuchung akuter Ölverschmutzungen
Im Rahmen der Beweissicherung für Straf
verfahren wurden 1998 in 40 Fällen Ölproben
verglichen und dabei 164 Proben untersucht.
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