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Full text: Jahresbericht 1998

Meeresüberwachung 
in dem gleichen Konzentrationsbereich wie in den 
Vorjahren lagen. 
Die Verteilung einiger relevanter Schadstoffe 
in der Deutschen Bucht sind in Abb. 21 exempla 
risch wiedergegeben. Die Verteilung der Polyzy 
klischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) 
ist typisch für eine ruhige Sommersituation: die 
Werte sind relativ niedrig (je nach Substanz 0,01 
bis 1,5 ng/l), da durch die ruhige Wetterlage we 
nig Schwebstoff in der Wasserphase vorhanden 
war. Dadurch ist außerdem der Gradient von der 
Küste zur offenen See relativ gering; je nach 
Substanz sind die Konzentrationen in Küstennahe 
ca. 1,5- bis ca. 10-fach höher als in der offenen 
See. Bei stürmischer Wetterlage können dagegen 
die Konzentrationen der 5- und 6-Ring-Aromaten 
in Küstennahe auf 10-fach höhere Werte anstei- 
gen und der Gradient zur offenen See bis zu 100 
und mehr betragen. 
Die Konzentrationen der Hexachlorcyclohe- 
xane (HCH) weisen für die einzelnen Isomere 
recht unterschiedliche Verteilungen auf. Das In 
sektizid y-HCH (Lindan) zeigt im Südwesten, vor 
der ostfriesischen Küste, mit 4 ng/l den höchsten 
Wert auf. Dies deutet auf den Einstrom von relativ 
hoch belastetem Wasser in die Deutsche Bucht 
hin. Im Vergleich hierzu erscheint die weitere Be 
lastung durch Weser und Elbe relativ gering. 
Nach Norden und Nordwesten werden die Werte 
durch Vermischung mit saubererem Nordseewas 
ser deutlich geringer, so daß auf Station 1 nur 
noch ca. 1 ng/l Lindan beobachtet wird. Das ß- 
HCH wird hauptsächlich durch die Elbe (2,5 ng/l) 
eingetragen und ist vor allem in der Elbfahne vor 
der nordfriesischen Küste zu finden. Das a-HCH 
zeigt eine recht homogene Verteilung im Untersu 
chungsgebiet mit inzwischen sehr geringen Kon 
zentrationen zwischen 0,2 und 0,5 ng/l. Im Ge 
gensatz zum -y-HCH sind die niedrigsten Konzen 
trationen im Südwesten zu finden. 
Von den neu untersuchten Stoffen wurden 
erstmals Trifluralin und Dieldrin im Meerwasser 
nachgewiesen. Trifluralin (Herbizid) wurde in eini 
gen Proben der südwestlichen Nordsee und der 
westlichen Ostsee in Konzentrationen von 30 bis 
100 pg/l nachgewiesen, das Insektizid Dieldrin 
wurde in der äußeren Deutschen Bucht in Kon 
zentrationen von 30 bis 60 pg/l beobachtet. 
■ Verteilung von organischen Schadstoffen 
in Sedimenten 
Ergänzend zu den Untersuchungen im Was 
ser eignen sich Sedimente als „integrierender 
Parameter“ bzw. als „Schadstoffsenke“ beson 
ders gut, um großräumige und längerfristige 
Veränderungen in den Belastungen des marinen 
Ökosystems mit schädlichen Beimengungen zu 
erfassen. 
Im Rahmen der Routineüberwachung (Bund/ 
Länder-Meßprogramm) wurden zwei Fahrten in die 
Deutsche Bucht durchgeführt. Die Aufarbeitung 
des erhaltenen Probenmaterials und die Auswer 
tung der Analysen befinden sich in Arbeit. Über 
die Ergebnisse der vergangenen Jahre wird auf 
S. 145 berichtet. 
■ Untersuchung akuter Ölverschmutzungen 
Im Rahmen der Beweissicherung für Straf 
verfahren wurden 1998 in 40 Fällen Ölproben 
verglichen und dabei 164 Proben untersucht. 
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