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Full text: Jahresbericht 1998

Meereskundliche Dienste 
gestrandeten Verschmutzung durch eine Rück 
rechnung ermittelt, wodurch das vermutliche Ge 
biet der Freisetzung eingegrenzt werden konnte. 
Ein Beispiel ist der Versuch, Zeit und Ort des 
Überbordgehens von mehreren Abfall-Fässern 
festzulegen, die an der Küste Schleswig-Flolsteins 
gestrandet waren. 
1998 stand außerdem im Zeichen einer 
großen Umstellung des Operationellen Modellsy 
stems. Nahezu Im gesamten Gebiet von Nord- 
und Ostsee wurde die horizontale und vertikale 
Auflösung verbessert. Durch die Verringerung 
des Gitterabstandes und der Schichtdicken im Mo 
dell können jetzt auch kleinräumigere Strukturen 
simuliert werden. Eine weitere Verbesserung stellt 
die Verlängerung des Prognosezeitraumes um 
einen Tag dar. 
Oberflächentemperaturkarten 
Die Oberflächentemperaturen der Nordsee 
wurden weiterhin als wöchentliche Analysekarten 
und monatliche Anomaliekarten veröffentlicht und 
an Interessenten (Bundes- und Landesbehörden, 
Forschungsinstitute, Fischerei und Naturschutz 
organisationen) im In- und Ausland versandt. Die 
wissenschaftliche Analyse der jahreszeitlichen 
Entwicklung der Oberflächentemperaturen wurde 
in der Deutschen Hydrographischen Zeitschrift 
veröffentlicht. 
Die statistische Einordnung der Oberflä 
chentemperaturen der Nordsee ergibt, daß dem 
viertwärmsten Jahr (1997) 1998 als fünftwärm 
stes Jahr im Beobachtungszeitraum 1971-1998 
folgte (Abb. 14). Die jahreszeitliche Entwicklung 
der mittleren Oberflächentemperatur unterschied 
sich dabei erheblich von derjenigen im Vorjahr. 
Mit einer Amplitude der räumlich gemittelten 
Oberflächentemperatur von nur 4°C zeichnete 
sich der Jahresgang durch einen deutlich flache 
ren Verlauf gegenüber 1997 (6°C) aus. Die ex 
treme Wärmeanomalie, die sich im Sommer 1997 
ausgebildet hatte, konnte im Herbst/Winter nicht 
abgebaut werden. Die Monatsmitteltemperaturen 
von September 1997 bis Mai 1998 zählten zu den 
zweit- bis viertwärmsten seit 1971. Erst im Juni 
kam es zu einer deutlichen Normalisierung 
der Oberflächentemperaturen. Andauernde unter 
durchschnittliche Erwärmungsraten führten im Juli 
und August zu einer moderaten Kälteanomalie 
mit stärkster Ausprägung in der zentralen Nord 
see. September und Oktober tendierten mit Aus 
nahme der zentralen Nordsee zu warm, der 
November fiel wieder großräumig deutlich kälter 
als normal aus. 
Für die klimarelevanten Untersuchungen wur 
de die systematische statistische Auswertung der 
digitalen wöchentlichen Oberflächentemperatur 
analysen der Nordsee für den Zeitraum 1968 - 
1998 fortgesetzt. 
Die Oberflächentemperaturkarte der Ostsee 
wurde 1998 in unveränderter Form hergestellt. Im 
Unterschied zur Oberflächentemperaturkarte der 
Nordsee basiert die Ostseekarte zur Zeit aus 
schließlich auf Satelliteninformationen. 
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