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Full text: Jahresbericht 1998

Grenzschichtuntersuchung 
an Fahrtmeßanlagen 
Bei der Baumusterprüfung von Fahrtmeßan 
lagen gemäß Schiffssicherheitsverordnung traten 
bei der Prüfung an Bord von FS Gauss wiederholt 
Probleme mit Prüflingen auf. In diesen Fällen 
wurde immer wieder der ungünstige Einbauort 
der zu prüfenden Sensoren im hinteren Drittel des 
Schiffes als Ursache diskutiert. Insbesondere die 
Strömungsgrenzschicht, in der die gemessene 
Wasserströmung am Sensor abhängig von der 
Ausfahrtiefe des Sensors ist, wurde als Problem 
angesehen. 
Dies war der Anlaß, sich ein Bild von der 
Beschaffenheit der Grenzschicht an diesem Ein 
bauort zu verschaffen. 
Die Untersuchung war nicht als eigenstän 
diges Programm konzipiert, sondern sie wurde 
begleitend neben der Baumusterprüfung durch 
geführt. Auf diesem Wege war es aus zeitlichen 
Gründen nur schwer möglich, eine ausreichende 
Menge zusammenhängender Daten zu erhalten. 
Gemessen wurde mit zwei Fahrtmeßanla 
gen gleichen Typs und unterschiedlichen Senso 
ren. Die Referenzfahrtmeßanlage wurde kalibriert 
und der Einbau blieb während der gesamten Un 
tersuchung unverändert. Der als Referenz ver 
wendete Schwertsensor befand sich außerhalb 
eines meßbaren Einflusses der Grenzschicht. Die 
zweite Fahrtmeßanlage war mit einem ausfahrba 
ren Flachsensor ausgestattet und wurde in der 
maximalen Ausfahrtiefe (19 cm) mit der Referenz 
fahrtmeßanlage verglichen. Die verbleibende Meß 
unsicherheit im Meßbereich ist kleiner als 0,2 kn. 
Die Ausfahrtiefe wurde zentimeterweise va 
riiert, und jeweils 50 Meßwerte pro Ausfahrtiefe 
und Geschwindigkeit wurden gemittelt. 
Das Ziel dieser Untersuchung war, folgende 
Fragen hinsichtlich der Grenzschicht zu beant 
worten: 
• Welche Ausfahrtiefe wird benötigt, um den 
Fehler hinreichend klein zu machen? 
• Sind am Meßort Turbulenzen nachzuweisen, 
die eine sinnvolle Messung bzw. Prüfung aus 
schließen? 
• Ermöglicht der feste Einbau eines Prüflings an 
diesem Meßort eine lineare Kalibrierung? 
• Welchen Einfluß hat die Wassertiefe auf das 
Grenzschichtverhalten? 
Bei mehreren weitestgehend konstanten 
Schiffsgeschwindigkeiten wurde die Ausfahrtiefe 
variiert. Die gemessenen Differenzen zwischen 
Referenzfahrtmeßanlage und der verstellbaren 
Fahrtmeßanlage sind in Abb. 4 dargestellt. 
Die Auswertung ergibt, daß bei Ausfahrtie 
fen größer als 19 cm kein meßbarer Einfluß der 
Grenzschicht mehr nachzuweisen ist. Es sind 
weiterhin keine Auffälligkeiten festzustellen, die 
auf das Vorhandensein von wesentlichen Turbu 
lenzen am Meßort hinweisen. 
Diese Untersuchung wurde ebenfalls bei ge 
ringen Wassertiefen durchgeführt. 
Es ist ein geringfügiger Einfluß der Grund 
nähe festzustellen. Dieser Einfluß ist so geringfü 
gig, daß die Baumusterprüfung nicht beeinflußt 
wird. Diese beinhaltet nur eine funktionale Prü 
fung bei Wassertiefen unter 20 m.
	        
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