Rechtsangelegenheiten
Von den zuständigen Staatsanwaltschaften
wurden 212 (1997: 244; 1996: 202) Ermittlungs
verfahren wegen des Verdachts auf Verunreini
gung eines Gewässers (§ 324 Strafgesetzbuch)
eingeleitet. 197 Verfahren wurden wegen Nicht
ermittlung des Täters oder aus Mangel an Bewei
sen wieder eingestellt. 2 Verfahren wurden ge
gen Auflagen eingestellt. 1 Verfahren endete mit
einem rechtskräftigen Strafbefehl. 12 Verfahren
sind noch nicht abgeschlossen.
Im Rahmen von Strafverfahren wegen Öl
verschmutzungen wurden 1998 durch das BSH in
40 Fällen Ölproben verglichen und dabei 164 Pro
ben untersucht. In diesen Zahlen sind auch in der
BSH-Statistik nicht erfaßte Verfahren wegen Ver
schmutzungen im Hafen- und Binnenbereich ent
halten.
Das BSH nahm an einer Arbeitsgruppe im
Rahmen des Bonn-Abkommens teil. Das Bonn-
Abkommen ist ein zwischen den Anrainerstaaten
der Nordsee geschlossenes Abkommen zur Zu
sammenarbeit bei der Bekämpfung der Ver
schmutzung der Nordsee durch Öl und andere
Schadstoffe. Es wurde ein Handbuch für Verfol
gungsbehörden erarbeitet, das die rechtlichen
Möglichkeiten der Anrainerstaaten bei der Verfol
gung von Meeresverschmutzungen enthält. Hier
durch soll die Verfolgung grenzüberschreitender,
durch Schiffe verursachter Meeresverschmutzun
gen verbessert werden.
Schiffahrtsförderung
Im Rahmen der finanziellen Förderungs
maßnahmen des Bundes für die deutsche See
schiffahrt hat das BSH 1998 Finanzbeiträge in
Höhe von DM 40,0 Mio. bewilligt und ausgezahlt
und damit den zur Verfügung stehenden Haus
haltsansatz voll ausgeschöpft. Davon wurden
DM 39,4 Mio. (Vorjahr: rd. DM 33,1 Mio.) für 480
Schiffe (Vorjahr: 430) deutscher Reedereien, die
im jeweiligen Bewilligungszeitraum ununterbro
chen unter deutscher Flagge eingesetzt waren,
gewährt. DM 0,6 Mio. betraf Zuschußzahlungen
aus dem Vorjahr. DM 5,2 Mio. sind Mehrbeschäf
tigungszuschläge zur Förderung von 284 auf den
Schiffen zusätzlich bereitgestellten Arbeitsplätzen
für deutsche bzw. EU-Seeleute und DM 3,35 Mio.
sind Zahlungen zur Förderung von 96 Ausbil
dungsplätzen, die auf Schiffen bereitgestellt wor
den sind und mit Auszubildenden im 1. Ausbil
dungsjahr besetzt waren.
Mit diesen unterstützenden Maßnahmen
konnte die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Handelsflotte verbessert und der Ausflaggungs
druck für die Reedereien abgeschwächt werden.
Dabei ist es gelungen, eine gegenüber dem
Vorjahr deutlich größere Handelsflotte von 480
Schiffen mit einer Gesamttonnage von rd. BRZ
7,1 Mio. und einer Gesamttragfähigkeit von rd.
8,65 Mio. tdw (Vorjahr: rd. BRZ 5,9 Mio. bzw. rd.
7,1 Mio. tdw) unter Bundesflagge zu erhalten. 176
dieser Schiffe mit einer Tonnage von insgesamt
rd. BRZ 4,4 Mio. (= 62 v. H. der Gesamttonnage)
und rd. 5,5 Mio. tdw (= ca. 64 v. H. der Gesamt
tragfähigkeit) sind moderne, große Vollcontai
nerschiffe (Durchschnittsgröße: rd. BRZ 25 000/
31 500 tdw), die erst in den Jahren 1994 bis 1998
in Dienst gestellt wurden und demnach im Förder
zeitraum weniger als 4 Jahre alt waren (Durch
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