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Spurenstoffe
nehmen bei den CKW mengenmäßig eine domi
nierende Stellung in ihrer Summe ein. Von den
209 theoretisch möglichen Isomeren lassen sich
in der marinen Umwelt ca. 100 nachweisen; hier
von wurden 10 Komponenten von den Tri- bis zu
den Heptachlorbiphenylen (PCB 28, 31,52, 101,
105, 118, 138, 153, 156, 180) quantitativ ausge
wertet. Die Gehalte aller untersuchten Kompo
nenten liegen in der Regel über der Nachweis
grenze, wobei die PCB-Isomere 153/138 jeweils
den größten Anteil ausmachen. Hier werden bei
den schlickigen Stationen mit hohem TOC-Gehalt
bis zu 1,5 ng/g im Sediment (auf das Trockenge
wicht bezogen) gefunden. Normiert man diese
Gehalte auf das TOC in den Sedimenten, so wur
den bei den drei Seereisen bei der jeweilig selben
Station annähernd gleichbleibende Konzentratio
nen ermittelt; beispielhaft sei dieses für PCB-153
dargestellt (Gehalte in ng/g bezogen auf TOC -
n. a. ~ nicht auswertbar):
Stations-
Nr.
GA 272
Feb 1996
GA 301
Jul/Aug 1997
GA 308
Dez 1997
KS 11
76,0
87,2
81,9
UE 20
25,7
11,9
19,0
WB 1
20,0
n.a.
17,0
WB 5
21,4
13,1
17,1
■ Zusammenfassung
Die hier vorgestellten Ergebnisse dienten
einerseits dazu abzuklären, ob mit dem gewähl
ten Analysenverfahren sowohl die PAK als auch
CKW routinemäßig bestimmt bzw. überwacht
werden können und andererseits darüber zu ent
scheiden, ob und wie viele Stationen wie oft pro
Jahr beprobt werden sollten.
Man kann den Ergebnissen entnehmen, daß
eine Beprobungsfrequenz von einmal pro Jahr
ausreichen sollte, da die Unterschiede bei den
drei Fahrten an einer Station nicht sehr groß sind.
Um die Vergleichbarkeit aber zu erhöhen, sollte
die Probennahme möglichst immer im selben Mo
nat erfolgen, um jahreszeitliche Schwankungen
zu minimieren. Die Stationsdichte braucht nicht
erhöht zu werden, da durch die Normierung auf
TOC konsistente Ergebnisse erhalten werden.
Bei der Analytik muß das Verfahren noch modifi
ziert werden, da die Ergebnisse bei den CKW
nicht zufriedenstellend sind. Bei vielen Kompo
nenten lagen die Gehalte oft unter der Nachweis
grenze. Hier bietet sich die Siebung der Sedi
mente an, da man hierdurch eine Aufkonzen
trierung erreicht; mehr als 90% der CKW und
PAK befinden sich nämlich in der Feinkornfrak
tion, die eine Korngröße < 60 pm besitzt. Da man
bei der Aufarbeitung der Sedimente auf maximal
50 g Sediment limitiert ist, kann man durch die
Siebung größerer Mengen eines sandigen Sedi
mentes eine Feinkornfraktion in genügender
Quantität erhalten, die dann mit den CKW ähnlich
belastet sein sollte wie die schlickigen Sedimente.