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Full text: Jahresbericht 1998

Spurenstoffe 
Die starke Schwankungsbreite zwischen 
den einzelnen Stationen wird deutlicher, wenn 
man alle PAK-Komponenten einer Station zu ei 
nem Summenwert zusammenfaßt (ohne Naph 
thalin und Acenaphthylen, die teilweise nicht aus 
wertbar waren). Hier liegen die Gehalte zwischen 
ca. 70 ng/g Sediment bei der Station UE55, die 
eine sandige Beschaffenheit aufweist und in der 
nördlichen Deutschen Bucht liegt, und der Station 
KS11 mit einem Gehalt von ca. 520 ng/g, die in 
der Helgoländer Bucht liegt und schlickig ist. 
Zwischen den beiden Sedimenten liegt ein Faktor 
von 7,5 bei dem Belastungsgrad mit PAK. 
Normiert man die gefundenen Gehalte auf 
den organischen Kohlenstoffgehalt (TOC) der 
Proben, so ändert sich das Bild. Jetzt schwanken 
die PAK-Belastungen in den Sedimenten maxi 
mal nur noch um den Faktor 2,5; die beiden Sta 
tionen KS11 und UE55, die auf Trockengewicht 
bezogen die größten Unterschiede in den PAK- 
Gehalten aufwiesen, haben einen annähernd 
gleichen Belastungsgrad. 
Diese Normierung auf den organischen Koh 
lenstoff ist deshalb sinnvoll, well die PAK, aber 
auch die meisten untersuchten CKW, sehr unpo 
lare Substanzen sind und sich somit bevorzugt 
am organischen Material anlagern, das als 
Schwebstoff in der Wassersäule vorliegt und 
- nachdem es zum Boden gesunken ist - zum 
Sediment wird. Außerdem ist dieses organische 
Material „biologisch verfügbar“, da es von vielen 
am Boden lebenden Organismen als Nahrung ge 
nutzt wird und somit die enthaltenen Schadstoffe 
wieder in den biologischen Kreislauf zurückgelan 
gen können. 
Betrachtet man stellvertretend die ermittel 
ten Gehalte des Phenanthrens bei den vier 
Stationen in der Deutschen Bucht, die bei allen 
drei Fahrten beprobt wurden, so zeigt sich folgen 
des Bild (Gehalte in pg/g bezogen auf TOC): 
Stations- 
Nr. 
GA 272 
Feb 1996 
GA 301 
Jul/Aug 1997 
GA 308 
Dez 1997 
KS11 
3,6 
3,6 
1,7 
UE 20 
8,9 
6,2 
4,6 
WB 1 
6,9 
4,4 
3,8 
WB 5 
6,3 
6,7 
5,4 
Demnach wäre auf den „ersten 
Blick“ eine 
Abnahme der PAK-Konzentrationen erkennbar. 
Der Untersuchungszeitraum und die Probenan 
zahl ist aber zu gering, um darüber verläßliche 
Aussagen machen zu können. Außerdem wurden 
die Proben zu unterschiedlichen Jahreszeiten ge 
nommen, und es würde beispielsweise ein Sturm 
ereignis im Zeitraum vor der Probennahme aus 
reichen, die Ergebnisse zu verändern. Erst durch 
eine langjährige kontinuierliche Beprobung kön 
nen solche „Ausreißer“ erkannt oder kleinerska- 
lige (z.B. jahreszeitliche) Schwankungen heraus 
gefiltert werden. 
Deutlich kann man aber erkennen, daß die 
Relationen der einzelnen PAK-Komponenten zu 
einander auf den einzelnen Stationen variieren 
können. Betrachtet man die Verhältnisse bei der 
Station KS 8, die als südöstlichste Station in der 
inneren Deutschen Bucht liegt, mit der nordwest 
lichsten Station UE74, so fällt sofort auf, daß bei 
KS8 relativ mehr die niedriger kondensierten und 
damit leichtflüchtigeren PAK vertreten sind als bei 
UE74. Umgekehrt verhält es sich bei den höher 
kondensierten Aromaten. Dieses kann darauf 
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