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Full text: Jahresbericht 1998

Untersuchungen 
zwischen einzelnen Meßgebieten mit einem ge 
wissen Fehler behaftet. Um diesen Fehler zu 
quantifizieren, wurde ein Gebiet westlich von 
Eiderstedt/Dithmarschen nach einem Jahr wie 
derholt reflexionsseismisch vermessen. Der Volu 
menvergleich beider Meßfahrten zeigt, daß Umla 
gerungsprozesse die Volumenberechnung nicht 
signifikant beeinflußt haben. 
Untersuchung der hydrodynamischen Ursachen 
für die Auskolkungen im Bereich der Pipeline 
ZEEPIPE I 
Im Jahr 1998 wurden auf einer Position am 
nordwestlichen Ende des Deutschen Festlands 
sockels (zentrale Nordsee) das hydrodynamische 
Umfeld und die Schwebstoffdynamik nahe der 
Pipeline ZEEPIPE I untersucht. Durch Messung 
aller Einflußgrößen sollten Hinweise für die Ursa 
chen von beobachteten Auskolkungen an der 
Pipeline genauer bestimmt werden. Dazu wurden 
vom FS Gauß ozeanographische Meßgeräte wie 
Strömungsmesser, Trübungsmeßgeräte und eine 
Seegangsboje verankert. Außerdem wurden von 
Bord aus u. a. eine CTD-Sonde mit Kranzwas 
serschöpfern (Abb. 25) und ein geschlepptes 
Sidescan-Sonar eingesetzt. Die TU Hamburg- 
Harburg beteiligte sich an dem Experiment mit 
hochauflösenden Strömungsmessungen (Turbu 
lenzmessungen) in der bodennahen Grenzschicht. 
Ebenfalls erstmalig wurden vom BSH kleine 
Trübungssensoren in geringem Abstand zum 
Meeresboden eingesetzt, um die turbulenzabhän 
gige Resuspension abgelagerter Schwebstoffe zu 
erfassen. 
Im Untersuchungszeitraum wurden zwei 
schwere Stürme (10 Bft) mit maximalen Wellen 
höhen bis zu 11 Metern im Gebiet der Pipeline be 
obachtet. Ihre Auswirkungen auf die Dynamik und 
den Schwebstoffgehalt (SPM = „suspended parti- 
culate matter“) wurden insbesondere in der bo 
dennahen Wassersäule durch Messungen regi 
striert. Während der SPM beispielsweise am 
18.1.98 im größten Teil der Wassersäule bei 
knapp 2 mg/l lag, wurden zur gleichen Zeit 15 cm 
über dem Meeresboden stark erhöhte Werte bis 
60 mg/l registriert. Deutliche Abhängigkeiten des 
SPM von der Dünung und zeitweilig auch von der 
Windsee wurden nachgewiesen. Ein Zusammen 
hang zwischen den Strömungsmaxima in 6 m Ab 
stand über dem Boden und dem bodennahen 
SPM war nicht erkennbar. 
Das operationelle Seegangsmodell im Vergleich 
mit ozeanographischen Feldmessungen in der 
zentralen Nordsee 
Seit 1992 liefert das vom BSH gemeinsam 
mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offen 
bach betriebene numerische Seegangsmodell 
Operationen Vorhersagedaten. Diese Daten wur 
den benutzt, um ozeanographische Feldmessun 
gen, die im Januar 1998 in der zentralen Nordsee 
im Bereich des nordwestlichen Endes des Deut 
schen Festlandssockels durchgeführt wurden, zu 
interpretieren. 
Über einen Zeitraum von sieben Tagen wur 
de im Meßgebiet eine Seegangsboje verankert. 
Während dieser Zeit zogen zwei schwere Stürme 
mit Windstärken bis zu 10 Bft durch das Gebiet. 
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