Meereskunde
Im Bereich des Riffdurchbruchs fehlt die
Schutzwirkung des Riffs und des küstenparalle
len Riffstroms. Infolge des seewärts gerichteten
Verlaufs des jetartigen Riffstroms können sogar
Wellen eingefangen und wie in Abb. 29c gezeigt,
um die Achse des Stromes mäandernd, hinter
das Riff gelangen. Auf diese Weise läßt sich die
Beobachtung erklären, daß die Ufererosion im
Bereich eines Riffdurchbruchs besonders stark
ist.
Die vorgestellten Beispiele zeigen, daß im
Bereich des deutschen Küstenvorfeldes und in
den Ästuaren die Wechselwirkung zwischen See
gang, Strömung und Wasserstand nicht länger
vernachlässigt werden kann.
Das BSH wird beginnend ab 1993 schrittwei
se seine Routine-Strömungs-, Wasserstands
und Driftmodelle mit dem ebenfalls vorhandenem
Seegangsvorhersagemodell koppeln.
Die Zweite „Baltic Sea Pollution Load Compilation - PLC-2“
Einleitung
Die „Second Baltic Sea Pollution Load Com
pilation“ (PLC-2) ist ein internationales Projekt der
Helsinki Kommission (HELCOM) zur Überwa
chung der von Land ausgehenden Verschmut
zungsfrachten in die Ostsee. Um eine Vorstellung
über die Höhe der Einträge in dieses ökologisch
empfindliche Binnenmeer zu erhalten, wurden
von allen Ostseeanrainerstaaten Meßprogram
me durchgeführt, um Nähr- und Schadstofffrach
ten über Flüsse, Kommunal- und Industrie-Ein
leitungen zu erfassen.
1987 wurde die erste „Baltic Sea Pollution
Load Compilation“ in den Baltic Sea Environment
Proceedings Nr. 20 (BSEP 20) veröffentlicht. Da
zu hatte das damalige Deutsche Hydrographi
sche Institut maßgebliche Mitarbeit geleistet und
die erforderlichen Berechnungen durchgeführt.
Sie stützten sich auf sehr heterogene und lük-
kenhafte Datensätze, die dem HELCOM-Sekre-
tariat zugeleitet worden waren. Außerdem fehlten
Hintergrundinformationen zum Ursprung der Da
ten (wie Probennahme, Aufbereitung etc).
Zur Verbesserung der Qualität der Daten
wurden Richtlinien für die zweite PLC entwickelt,
die als Pilotstudie in einer Reihe von periodischen
Pollution Load Compilations durchgeführt werden
sollte. Die anzuwendenden Methoden, der Meß
zeitraum (1990) und die Datenformate für den
Informationsaustausch wurden festgelegt, eben
so die Meßparameter Nährstoffe, organische
Substanzen (BSB, CSB) und Schwermetalle (Ta
belle 1).
Durchführung des Projektes
Für PLC-Zwecke wurde das Ostseegebiet
in neun Regionen aufgeteilt: den Sund (SOU),
das Kattegat (KAT), die Belt See mit Westlichen
Buchten (WEB), die Zentrale Ostsee (BAP), den