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Full text: Jahresbericht 1992

Meereskunde 
Das Randstromsystem entlang des westeuropäi 
schen Kontinentalabhangs 
Mit Hilfe verankerter Strömungsmesserket 
ten bemüht sich das BSH, einen Beitrag zur Be 
schreibung der Randströmungen entlang des 
westeuropäischen Kontinentalabhanges zu lei 
sten. Die hierzu 1992 durchgeführten Feldarbei 
ten fanden überwiegend im Rahmen von WOCE 
(World Ocean Circulation Experiment) statt und 
wurden vom BMFT gefördert. Die ozeanischen 
Randstromsysteme bilden ein wichtiges Zirkula 
tionsglied bei der Transport- und Wärmebilanz im 
Ozean. Die Sammlung von Grunddaten über 
Randströmungen sind daherfürdie Formulierung 
von Ozeanklima-Modellen von großer Bedeu 
tung. Insbesondere werden die Untersuchungen 
nach Abschluß des Meßprogramms (1995) auch 
neue Erkenntnisse über den Einfluß der nordat 
lantischen Randströmung auf die Nordseezirku 
lation liefern. 
1992 konzentrierten sich die Strömungs 
messungen im wesentlichen entlang des iberi 
schen Kontinentalabhanges und westlich von Ir 
land. Die Bergung und erneute Auslegung der 
Strömungsmesser erfolgte während der Fahrten 
mit WEGA (Fahrt Nr. 8) im Frühjahr und VALDIVIA 
(Fahrt Nr. 128) im Sommer. Feldarbeiten auf See 
und Datenanalyse an Land geschehen in Zusam 
menarbeit mit dem Institut für Meereskunde, 
Hamburg, und dem Institut für Ostseeforschung, 
Warnemünde. 
Vermutlich durch die Lieferung schlechten 
Verankerungsmaterials ist eine Reihe von Meß 
geräten auf See verlorengegangen. Bisher sind 
fürdieses Projekt 40 Meßzeitreihen der Strömung 
(und umfangreiche hydrographische Daten) am 
Kontinentaiabhang gewonnen worden. Die Meß 
daten werden z. Z. aufbereitet und analysiert. 
Projekt „Tiefsee-Umweltschutz (TUSCH)“ 
Bei den Fragen, wie sich Tiefseebergbau auf 
die Umwelt derTiefsee auswirken könnte, spielen 
die beim Abbau unvermeidlichen Umwälzungen 
und Aufwirbelungen von Bodensedimenten eine 
Rolle. Auch der Eintrag von Sedimentsuspensio 
nen in das Meerwasser beim Fördern aus der 
Tiefe an die Meeresoberfläche beeinträchtigt die 
örtliche Umwelt. Die Ausbreitung des partikulären 
Materials In der Wassersäule hängt insbesondere 
von den Strömungsverhältnissen ab. Sind die 
Strömungen schwach, die Schwebstoffpartikel 
aber groß, werden die durch den Tiefseebergbau 
verursachten Trübungswolken relativ schnell wie 
der im Abbaugebiet und in dessen weiterer Um 
gebung auf den Tiefseeboden zurücksinken. Die 
feinkörnigen Anteile der Trübungswolken können 
über lange Zeiträume (Jahre bis Jahrzehnte) in 
Schwebe bleiben und dabei von der Tiefenzirku 
lation über große Ozeanareale transportiert wer 
den, ehe sie sich am Meeresboden absetzen. 
Um die Transportbedingungen von Suspen 
sionen durch die örtlichen Meeresströmungen 
untersuchen zu können, sind vom BSH in Zusam 
menarbeit mit dem Institut für Hydrobiologie und 
Fischereiwissenschaft der Universität Hamburg 
im Projekt TUSCH über 2 Vz Jahre Strömungen 
(1989-1992) am Tiefseeboden im Peru-Becken 
(DISCOL-Arbeitsgebiet) gemessen worden. Da 
nach treten über Zeiträume von 1 -3 Monaten 
typische bodennahe Geschwindigkeiten von 
mehr als 5 cm/s mit annähernd einheitlicher Strö-
	        
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