leereskunde
mente, andererseits auch an der höheren Deposi
tion radioaktiver Teilchen aus dem Tschernobyl-
Unfall.
Generell sind für Fragen des Verbleibs der
in das Sediment eingetragenen Schadstoffe die
Messungen an Schwebstoff und im Sediment in
der Zukunft von besonderer Bedeutung, da Flora
und Fauna im Sediment für die Nahrungskette im
Meer ein wesentliches Glied darstellen.
Überwachung des Meeres auf Nährstoffe und
Sauerstoff
Im Januar und Februar wurde die Trendun
tersuchung der Nährstoffkonzentration (Phos
phat, Stickstoffverbindungen, Silikat) in der Deut
schen Bucht fortgesetzt. Der im Vorjahr festge
stellte Rückgang der Phosphatkonzentration
konnte bestätigt werden. Diese Untersuchungen
waren Bestandteil der Projekte OPTINOM, TU-
VAS, des Bund/Länder-Meßprogramms für die
Küstengewässer der Nordsee (BLMP) und des
Joint Monitoring Programme (JMP) der Überein
kommen von Oslo und Paris. Im BMFT-Projekt
TUVAS wurden im Juni ergänzende Nährstoff
und Sauerstoffmessungen in der südlichen Nord
see und im Ostatlantik vorgenommen.
Die Sauerstoffkonzentration in der mittleren
und nördlichen Nordsee sowie in der Deutschen
Bucht wurde von Mitte Mai bis Mitte Juni während
einer Fahrt des Fischereiforschungsschiffes
WALTHER HERWIG bestimmt. Die Werte lagen
in allen Wasserschichten nahe der Sättigungs
konzentration. Auch im Juli und September zeig
ten die Messungen in der Deutschen Bucht trotz
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des außergewöhnlich warmen Sommerwetters
keine besonders niedrigen Sauerstoffwerte.
Als Beitrag zum BMFT-Projekt Wärme- und
Stofftransporte der meridionalen Zirkulation im
Nordatlantik (WOCE-NORD) wurde von Mitte
September bis Anfang Oktober die Sauerstoff
konzentration entlang eines Schnittes Südgrön-
land—Irland gemessen.
Die Messungen an den national und interna
tional vereinbarten Überwachungsstationen der
westlichen Ostsee wurden in der zweiten August
hälfte vorgenommen. Die Nährstoffkonzentration
war nicht höher als in den Sommermonaten der
vergangenen Jahre. Die bodennahe Wasser
schicht enthielt nur wenig Sauerstoff; geringe
Mengen von Schwefelwasserstoff hatten sich in
der Lübecker Bucht gebildet.
Die Arbeiten zur Optimierung der Sauer
stoffanalytik auf See und im Labor wurden fortge
setzt. Auch zur Qualitätssicherung der Phosphat
bestimmung im Autoanalyzer waren zahlreiche
Versuchsreihen erforderlich. Im Dezember betei
ligte sich die Arbeitsgruppe an der fünften vom
Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES)
veranstalteten Nährstoffinterkalibration.
Überwachung auf Schwermetalle: Meerwasser
und Schwebstoffe
Die Überwachung des Meerwassers und
der in den Wasserproben enthaltenen Schweb
stoffe der Deutschen Bucht auf Schwermetalle
umfaßt die Verpflichtungen für das Joint Monito
ring Programme (JMP) der Übereinkommen von
Oslo und Paris, für das Gemeinsame Bund/Län