7
nen, daß die nordatlantische Oszillation ein ähnliches Phänomen im atlantischen Ozean ist wie die El
Nino hervorrufende südliche Oszillation im Pazifischen Ozean.
Mit den Monitoringaufgaben in der Ostsee hat das BSH in einer Verwaltungsverembarung das Institut
für Ostseeforschung in Warnemünde (IOW) beauftragt. Es wird auf den Programmbeitrag des 10W auf
den Seite 33 und 34 verwiesen.
Im Vordergrund der Überwachung chemischer Komponenten steht die Identifizierung anthropogen be
dingter Veränderungen des marinen Ökosystems in Raum und Zeit. Die Nährstoffkonzentrationen des
Meerwassers zeigen einen ausgeprägten Jahresgang. Nur während der Zeit der geringsten biologischen
Produktion, also im Winter, sind die Nährstoffe fast vollständig in anahtisch zugänglicher Form vor
handen. Die geringsten Nährstoffkonzentrationsänderungen treten im Februar auf. Deshalb ist dieser
Monat am besten geeignet, großräumige Überwachungsfahrten mit Schiffen durchzuführen.
Einige organische Schadstoffe weisen in ihrem Konzentrationsverlauf eine deutliche jahreszeitliche
Abhängigkeit auf. Lindan zeigt z.B. einen Anstieg im Frühsommer und geringere Werte im Winter;
Erdölkohlenwasserstoffe hingegen zeigen im Winter 2- bis 3-fach höhere Werte als im Sommer. Auf
Grund beschränkter Ressourcen wird mit Schiffen nur eine Jahreszeit intensiv beprobt und die anderen
nur stichprobenartig.
Das Verhalten der zu untersuchenden Schwermetalle ist sehr unterschiedlich. Einige, wie z.B. Cadmium
und Zink, zeigen deutlich saisonale Variationen; für andere Schw'ermetalle zeigt sich wenig jahreszeitli
che Abhängigkeit. Ein prinzipielles Problem bei der Überwachung von Schwermetallen im Wasser liegt
darin, daß die Konzentrationen für die meisten Schw'ermetalle in der Deutschen Bucht nur geringfügig
über den geochemisch natürlichen Hintergrundwerten liegen. Der anthropogen bedingte Anteil ist ge
genüber der natürlichen Variabilität nur schwer nachweisbar. Der Überwachung von Spurenmetallen
auf globaler Basis wird in GOOS nur eine geringe Bedeutung beigemessen. Allein für Nordsee,
Schwarzes Meer und für die Großen Seen m Nordamerika wird der Wert ihrer Überwachung höher
eingeschätzt.
Die Überwachung von radioaktiven Substanzen, bei der künstliche Radionuklide aus dem Kembrenn-
stoffzyklus im Vordergrund stehen, stellt sicher, daß radiologisch bedeutende Freisetzungen aus kem-
techmschen Anlagen in der Umwelt erkannt werden und ihre möglichen radioökologischen Auswirkun
gen auch auf langen Zeitskalen erkannt werden, um eine mögliche Strahlenexposition der Bevölkerung
abzuschätzen.
Beobachtungs- und Untersuchungsmethoden bzw. Analvseverfahren
Die hydrographischen Verhältnisse in der Deutschen Bucht und der westlichen Ostsee werden laufend
durch die Stationen des marinen Umweltmeßnetzes des BSH - MARNET - überwacht. Zusätzlich wer
den mindestens vierteljährlich etwa 7-tägige Schiffsreisen m die Deutsche Bucht und angrenzende Ge
wässer mit dem Schleppfischsystem unternommen, um großräumige Aufnahmen zu erhalten. Im Rah
men des ship-of-opportunity-Programms mit Thermosalinographen oder Kontaktthermometem ausge
rüstete Forschungs- und Handelsschiffe liefern oberflächennahe Temperaturen und Salzgehalte. Satel-
litendaten ergänzen die Informationen über die Verteilung der Meeresoberflächentemperatur. Außerdem
werden die Informationen aus der Routineüberfliegung der Deutschen Bucht und der westlichen Ostsee
zur Interpretation herangezogen.
Soweit es die Überwachung chemischer Stoffe anbetrifft, werden jene Ergebnisse aus dem Bund-
/Länder-Meßprogramm (BLMP) für GOOS genutzt, die in das GOOS-Konzept hineinpassen. Das
BLMP schließt die internationalen Verpflichtungen ein, die Deutschland in den OSPAR- und
HELSINKI-Übereinkommen eingegangen ist. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind darüber hinaus keine
Meßaktivitäten für das GOOS-Modul 4 - Beurteilung und Vorhersage des Qualitäts- und Gesundheits
zustands der Meere - geplant. Deshalb wird an dieser Stelle auf die Beobachtungsverfahren und Analy
setechniken nicht näher eingegangen, sie sind in dem BLMP-Konzept detailliert beschneben.