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Full text: Deutscher Programmbeitrag zum Globalen Ozeanbeobachtungssystem (GOOS) (BSH-Berichte, Nr. 18)

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Eigenschaften des Phytoplanktons konstant sind, läßt sich dann aus dem Verhältnis zweier Strahldich 
ten im blau-grünen Spektralbereich oder aus der natürlichen Fluoreszenz des Planktons die Konzentra 
tion ermitteln. 
In Küstengewässem, in denen mehrere Substanzen (Phytoplankton, Schwebstoffe, Gelbstoff) mit ver 
schiedenen optischen Eigenschaften das Reflexionsspektrum ändern, ist die Auswertung mit Hilfe ein 
facher Farbverhältnisse in der Regel nicht möglich, auch wenn die Informationen in spektral hochauf 
gelösten Messungen enthalten sind. Eine Bestimmung ihrer Konzentration ist nur mit Hilfe der Invertie 
rung von Strahlungsübertragungsmodellen möglich. Die optischen Eigenschaften der Wasserinhaltsstof 
fe sind in Küstengewässem zeitlich und räumlich variabel, z.B. aufgrund unterschiedlicher Artenzu 
sammensetzung des Phytoplanktons. Dadurch ist es erforderlich, für Küstengewässer regional ange 
paßte Verfahren anzuwenden. 
Die MERIS-Daten mit einer großen Anzahl schmalbandiger Kanäle, gekoppelt an mittelgroße Bodenpi 
xel, erschließen völlig neue Anw’endungsmöglichkeiten insbesondere im Küstenbereich und erlauben die 
Weiterentwicklung fortgeschrittener Korrektur- und Interpretationsverfahren. Dies sind vor allem: 
verbesserte Verfahren zur Atmosphärenkorrektur; 
- verbesserte Inversionalgorithmen zur Bestimmung von Chlorophyll-a und anderer Pigmente durch 
Nutzung mehrerer Spektralkanäle und die Auswertung der natürlichen Fluoreszenz von Chlo 
rophyll-a bei 685 nm; 
- Algorithmen zur Unterscheidung verschiedener Pigmente (Trennung einiger Algenspezies). 
Wasserinhaltsstoffe werden auch durch die ESA aus den MERIS Daten berechnet, jedoch unter An 
wendung eines globalen Algorithmus mit konstanten IOPs. In vorbereitenden Studien wurde durch Nut 
zer vornehmlich aus Überwachungsbehörden und Forschungseinrichtungen zum Ausdruck gebracht, 
daß deren Genauigkeit für ihre Belange nicht ausreicht. Durch die Verbesserung der Auswerteal 
gorithmen, und insbesondere die Einführung regionaler und u.U. saisonaler IOPs wird diese Genauig 
keit erhöht. 
Beobachtungs- und Untersuchungsmethoden 
Für die Fernerkundung der Biosphäre (Land, Wasser) und der Atmosphäre kommen bei zukünftigen 
Satellitenmissionen in steigendem Maße abbildende Spektrometer zum Einsatz. Von ESA ward das 
Medium Resolution Imaging Spectrometer (MERIS) entwickelt, das ab 1999 auf dem Umweltbeob 
achtungssatelliten ENVISAT fliegen wird. Dieses Gerät eignet sich für die Umweltbeobachtung und die 
"Global Change" Forschung. Die Nutzung der Daten stellt hohe Anforderungen an die Auswerteverfah 
ren, ihre Anpassung an das jeweilige Problem und an die Validierung der Verfahren und Ergebnisse. 
ESA wird nur einige Datenprodukte Operationen generieren, die nicht an regionale Anforderungen an 
gepaßt sind. Für eine intensive Nutzung von MERIS ist es notwendig, 
- bereits vor dem Start ergänzende Datenprodukte wissenschaftlich und technisch vorzubereiten; 
- potentielle Anwender über die Nutzungsmöglichkeiten zu informieren, sie in der Nutzung einzuwei 
sen und auszubilden; 
- gemeinsam mit Nutzem Demonstrationsprojekte durchzuführen und Auswerteverfahren an die Nut 
zungsmöglichkeiten und Bedürfnisse anzupassen. 
Um dies zu erreichen, haben sich vier Forschungsinstitute 
- Institut für Optoelektronik (DLR) 
- Institut für Weltraumsensorik (DLR) 
- Institut für Gewässerphysik (GKSS) 
- Institut für Weltraumwissenschaften (FU Berlin) 
zu einem Verbund zusammengeschlossen, um an dem erwähnten Projekt (MAPP) zu arbeiten. Obwohl 
dieser Verbund eine enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Instituten vorsieht, ergibt sich eine 
gewisse Schwerpunktsetzung hinsichtlich der vorgesehenen Anwendungsgebiete, die für den Bereich 
Wasser wie folgt aufgeteilt ist: 
- Küstenzonen und Wattgebiete: GKSS (Institut für Hydrophysik) 
- Ozeane: DLR (Institut für Weltraumsensorik)
	        
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