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Full text: Deutscher Programmbeitrag zum Globalen Ozeanbeobachtungssystem (GOOS) (BSH-Berichte, Nr. 18)

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von GOOS mit und nimmt Informationsfünktionen wahr. Schwerpunkt seines Engagements ist das Joint 
Data and Information Management Panel (J-DIMP). 
DWD-P3 - Operationelle maritimmeteorologische Anwendungen und Dienste 
Zielsetzung 
- Versorgung der Kunden mit maritimmeteorologischen Vorhersagen. Warnungen. Beratungen. Gut 
achten und Echtzeit-Beobachtungsdaten 
- Schaffung von maritimklimatologischem Grundlagenmaterial. z.T. im Aufträge der WMO. zur 
Nutzung durch maritimmeteorologische und ozeanographische Dienste, wissenschaftliche und nau 
tische Institutionen und die Öffentlichkeit 
Wissenschaftlicher Kenntnisstand und angewandte Verfahren 
Die operationeilen maritimmeteorologischen Dienste gründen ihre Vorhersagen und Warnungen im 
wesentlichen auf die Ergebnisse von Modellrechnungen; lediglich beim Nowcasting (0 - 2h) und bei der 
Kürzestfristvorhersage (bis ca. 12h) herrschen die empinschen Verfahren vor. Durch die Verfügbarkeit 
moderner Großrechner wird die Leistungsfähigkeit der numerischen Wettervorhersage ständig erhöht. 
So rechnet der Deutsche Wetterdienst sein Globales Modell mit einer horizontalen Auflösung von 1.10. 
die Vertikale wird mit 19 Schichten aufgelöst. Der Vorhersagezeitraum überdeckt 7 Tage. In Kürze 
erfolgt eine weitere Leistungssteigerung des Modells, wobei die Maschenweite des Gitters auf 50 km 
verfeinert wird. Mit deterministischen Vorhersagen können Zeiträume von bis zu ca. 10 Tagen erfaßt 
werden. Noch weiter läßt sich diese Zeit mit der Ensembletechnik ausdehnen. 
Genestete Modelle w'eisen bei kürzeren Vorhersagezeiträumen erheblich höhere Auflösungen auf. Das 
Deutschland-Modell des DWD z.B. arbeitet mit Auflösungen von 14 km und 30 Schichten, mit einem 
Vorhersagezeitraum von 48 Stunden. Eine Reduzierung des Gitterpunktabstandes auf zunächst 8 km 
wird in Kürze erfolgen, eine weitere Verringerung ist geplant. Bei dem neuen Modell werden im Rah 
men der nicht-hydrostatischen Gleichungen Vertikalbewegungen direkt ermittelt. Der deterministische 
Output wird durch Filtertechniken wie z.B. Kalmanfilterung und Anschlußstatistiken wie Perfect-Prog- 
Methode oder model-output-statistics (MOS) verbessert. 
Eine entscheidende Forderung in der numerischen Wettervorhersage ist die Berücksichtigung der Kop 
pelung zwischen Ozean und Atmosphäre. Die vielfältigen Impuls-, Energie- und Massenübergänge an 
der Wasseroberfläche spielen gerade bei mittel- und längerfristigen Vorhersagezeiträumen eine zuneh 
mend wichtige Rolle. Neuerdings kommen auch Modelle zum Einsatz, die das einbeziehen. 
Zur Vorhersage des Seegangs werden Modelle eingesetzt, die vorhergesagte Windfelder aus numeri 
schen Wettervorhersagemodellen zum Antrieb nutzen. So arbeitet der DWD mit einem hybriden See 
gangsmodell der 2. Generation. Es wird für den Nordatlantik (130 km / 7 Tage), den Europäischen 
Schelf (30 km / 78 Stunden) und die Ostsee (15 km / 78 Stunden) gerechnet. Die Weiterentwicklung, 
das Seegangsmodell der 3. Generation, wird auf den globalen Bereich, ebenso auch auf Mittelmeer. 
Nord- und Ostsee, angewandt werden und mit Atmosphärenmodellen gekoppelt sein, außerdem in 
Nord- und Ostsee mit dem Strömungsmodell des Bundesamtes für Seeschiffahrt und Hydrographie. 
Neben der Mathematik und Physik der Modelle und den verfügbaren Rechner-Ressourcen ist für den 
Vorhersageerfolg besonders auch die Datenbasis entscheidend. Um hier die Situation zu verbessern, 
bedarf es weiterer Anstrengungen, sowohl bei den In-situ- als auch bei den Femerkundungsdaten. 
Die Überwachung des globalen und damit vor allem auch des maritimen Klimas, die Erkennung und 
Vorhersage von Änderungen und Tendenzen und deren Auswirkungen auf regionale und lokale Bereiche 
ist ein Anliegen, das vielfältige nationale und internationale Aktivitäten hervorgerufen hat. Die ent 
scheidende Frage, inwieweit anthropogene Einflüsse bereits im Klimageschehen erkennbar sind, läßt 
sich derzeit noch nicht endgültig beantworten. Es ist daher wichtig, die wissenschaftlichen Untersu 
chungsmethoden weiterzuentwickeln und der Gewinnung geeigneter Daten sowie der Kiimaüberwa- 
chung die erforderliche Priorität einzuräumen.
	        
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