Jahresbericht Nr.. 8/1953
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deren Quarze immer noch ausstehen, können der beschränkten Raumverhältnicse
wegen erst nach dem bevorstehenden Umzug in Betrieb genommen werden. Zwei
weitere Quarzuhren - N und 0 - wurden im Berichtsjahr ebenfalls im Selbst
bau fast fertiggestellt.
Die weitere Vermehrung der Quarzuhren machte den Bau eines dritten Sä- .
gezahnschreibers für Frequenzvergleiche der Uhren untereinander erforderlich.
Über eine feste Leitung wurden laufend Quarzuhrehkontakte und -frequen-
zen mit dem Fernmeldetechnischen Zentralamt in Darmstadt ausgetauscht.
Ein quarzgesteuerter elektronischer Dezimalzähler, der von der Abtlg.VI
für den Zeitdienst entwickelt und gebaut wurde, konnte Mitte des Jahres
probeweise in Betrieb genommen werden. Die Meßgenauigkeit dieses Gerätes -
ofoOOOl - ließ sich wegen gegenseitiger Beeinflussung der zahlreichen Kon
taktleitungen noch nicht voll ausnutzen. Bei der anläßlich des Umzuges not
wendigen Neuverkabelung der gesamten Zeitdienstanlage werden diese gegensei
tigen Leitungsbeeinflussungen durch geeignete Maßnahmen vermieden werden. Die
mechanischen Kontakte, die infolge starker Streuungen ebenfalls eine volle
Ausnutzung der Genauigkeit von OfoOOOl unmöglich machen, wurden zu einem
weiteren Teil durch magnetische Kontakte ersetzt. Für diese magnetischen
Kontakte wurden außerdem Verstärker gebaut und in Betrieb genommen.
c) Zeitkundgebung. Die Arbeiten an den elektronischen Kontaktgebern wur
den wiederaufgenommen. Nach den Fertigungsunterlagen der Abt. VI wurden sie
ben Dekadenzählsätze beschafft, die Ende des Berichtsjahres im Dauerbetrieb
erprobt wurden. Von den für. diese elektronischen Kontaktgeber benötigten
Vorrichtungen zur Verschiebung der Zählimpulse um beliebige Vielfache und
Bruchteile ihrer -Perioden - sog. Phasenschieber - wurde das erste Stück
fertiggestellt.
Die gleichen Phasenschieber verwandeln bei entsprechendem ununterbroche
nen Antrieb mittlere Zeit (1000 Hz) in Sternzeit (1002.738 Hz). In zwei
Quarzuhrenmotore wurde die erforderliche einfache Räderübersetzung eingebaut.
Diese Einrichtung muß noch zur Sternzeitanzeige vervollständigt werden und
wird bei den zukünftigen Beobachtungen mit dem photographischen Zenitfern
rohr benötigt.
Die Zusammenstellung der vom Institut abgegebenen Funkzeitzeichen hat
hinsichtlich der Sendefrequenzen erneute Änderungen erfahren. Interessenten
steht auf Anfordern die jeweils gültige Zusammenstellung der Sender, Sende
zeiten und Wellenlängen zur Verfügung.
An der laufenden Abgabe der Frequenzen von 440 Hz und 1000 Hz an den Nord-
westdeutschen Rundfunk, an der wöchentlich einmaligen Ausstrahlung dieser
Frequenzen, die seit 5* Oktober montags 1030 MGZ erfolgt, sowie an der Ver
sorgung mehrerer Dienststellen der Bundespost- mit 1000 Hz für Prüf- und Meß
zwecke hat sich im Berichtsjahr nichts geändert. Neu hinzugekommen ist im
April die Versorgung der Instrumentenabteilung Nord des Deutschen Wetter
dienstes mit 1000 Hz für den laufenden Betrieb einer Zeitwaage.