Jahresbericht Nr. 8/1953
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Zeiten eines geeigneten Bezugsortes, in Beziehung zu setzen. Um etwas genaue
ren Aufschluß über die in der Deutschen Bucht geltenden Beziehungen zu er
halten, .wurden nach Tenninbeobachtungen der Feuerschiffe Elbe 1, Weser, Aus-
senjade, Amrumbank und Borkumriff, insgesamt 19 Jahresreihen, der Eintritt
des maximalen Gezeitenstroms interpoliert und anschließend die Fourier-Dar-
stelllungen der halbmonatlichen Ungleichheiten in den Kenterzeiten sowie
den Eintrittszeiten und Beträgen des stärksten Stromes berechnet und mit
den entsprechenden Ungleichheiten der Gezeiten von Cuxhaven verglichen.
Auf Wunsch des Committee of Mean Sea Level, Association of Physical
Oeeanography, I.U-.G.G., sind nach den Jahreswerten des mittleren Wasser
standes, die das Geodätische Institut Potsdam bis 194-3 für 1 Nordsee- und
9 Ostseepegel veröffentlichte, die Säkularvariationen durch verschiedene
Ausgleichungen berechnet worden.
Die Analyse der 7,5-tägigen Hochseepegelbeobachtungen,'die im März 1953
auf dem Südwestflach der Doggerbank gewonnen wurden, ergab u.a., daß bei
nordnordwestlichen Winden der Stärke 7 Bft. ein Windstau von 0,4-0,5 m auf
trat. - Zum Betrieb des Sperrwerks, das an der Einmündung der Leda in die
Ems errichtet worden ist, wünscht das Wasser- und Schiffahrtsamt Leer An
kündigungen stärker erhöhter Niedrigwasser etwa 13 Stunden vor dem Eintritt
zu erhalten. Die zur Vorhersage nötigen Unterlagen wurden aus mehrjährigen
Beobachtungen ermittelt und seither im Windstaudienst verwendet. Ferner
wurden für das -Schöpfwerk Oldersum (Ems) Unterlagen hergeleitet, die den
voraussichtlichen Niedrigwasserstand am Ort aus dem bei Borkum beobachteten
Niedrigwasser und dem 'Wind über der Emsmündung ergeben.
Die Druckvorlagen zu den Karten des neuen "Atlas der Gezeitenströme für
die Nordsee usw." wurden in Zusammenarbeit mit dem Dezernat IVA fertigge
stellt und die Karten bei der Abteilung II ausgedruckt, ferner gelangten
Satz und Korrektur des Tabellenteils zum Abschluß. - An Beiträgen zu See
handbüchern wurden bearbeitet: die Angaben über Gezeiten und■Gezeitenströ
me für die Neuausgabe des Nordsee-Handbuchs, Südlicher Teil, für den Nach
trag zum Handbuch der West- und Nordküste Norwegens, I. Teil, und größten
teils schon die Angaben für die Neuausgabe des Nordsee-Handbuchs, Westlicher
Teil, außerdem kleinere Texte für fünf weitere Nachträge.
Ein Wissenschaftler des Dezernats nahm vom 2. bis 27*3.53 zur Auslegung
von Hochseepegeln, Seegangs- und Druckmeßgeräten an der "Gauss"-Fahrt in -
die mittlere Nordsee teil.
Zahlreiche Auskünfte und Gutachten über Gezeiten und Gezeitenströme sind
an Schiffahrtskreise, Privatpersonen und Gerichte erteilt worden.
d) Windstau- und StUrmflutwarndienst. Der Dienst wurde wie bisher mit
wetterkundlicher Beratung durch den Deutschen Wetterdienst, Seewetteramt
Hamburg, und personeller Unterstützung durch die Abteilung IV durchgeführt.
Die Vorhersagen der Hochwasserstände an der deutschen Nordseeküste, bei
Emden, Bremen und Hamburg wurden regelmäßig über den Nordwestdeutschen Rund