- Seite 19 -
Seevermessung
III. SEEVERMESSUNG-
Eür die Vermessungsperiode 1953 standen zur Durchführung der Vermes-
sungsaufgaben zur Verfügung: das Vermessungs- und Forschungsschiff "Gauss",
die Peilboote "Huden", "Hooge" und "Eungholt", mit insgesamt 5 Vermessungs
gruppen, und für die Wracksucharbeit die Wracksuchboote "Atair" und "Wega".
Von den im Vermessungsplan 1953 aufgestellten Vermessungsaufgaben wur
den im Nordseebereich die Gebiete "Meldorfer Bucht", "Schmaltief und Süder-
aue", "Hoher Weg und Langlütjensand", "luechter Loch", "Loreley-Bank", "Am
rum-Bank" und "Der Steingrund" vermessen.
Außerdem erfolgte eine Aufnahme der Ems in größerem Maßstab (1 : 10 000)
zwischen Pogum und Papenburg, um durch größere Lotdichte eine ausreichende
Arbeitsunterlage für die Neubearbeitung der Seekarte D 76 zu schaffen.
Im Gebiet der westlichen Ostsee wurden die Aufgaben "Die Gewässer um
Fehmarn", "Schleigatt", "Die Trave von Lübeck bis Travemünde" und "Hafen,
Einfahrt und Reede von Travemünde" vermessen.
Den besonderen Belangen dés Wasser- und Schiffahrtsamtes Lübeck (W.S.D.
Kiel) entsprechend wurde das Gebiet der Trave von Lübeck bis Travemünde im
Maßstab der Stromkarten 1 : 2 000 aufgenommen und zum größten Teil unmit
telbar in den vom- W.S.A. Lübeck zur Verfügung gestellten Karten kartiert.
Die Vermessung der Gewässer um Fehmarn wurde in Zusammenarbeit mit der
"Gewässerkundlichen Untersuchungsstelle (GUST)" in Heiligenhafen ausge
führt. Während sich die Vermessungen der GUST auf Strandaufnahmen und einen
ca. 1 sm breiten Streifen an der Küste beschränkten, wurde das anschlies
sende Seegebiet bis an und über die Zwangswege hinaus durch die Peilboote
"Rüden" und "Hooge" vermessen. Der größere Teil des auszulotenden Gebietes
-lag außerhalb von landsicht. Da die Peilboote "Rüden" und "Hooge" im Früh
jahr mit Decca-Navigator ausgerüstet waren, wurden die äußeren Gebiete mit
Ortsbestimmung durch Decca-Navigator vermessen. Es wurde die für dieses Ge
biet sehr günstig liegende dänische Decca-Kette benutzt. Laufende Schiffs
ortkontrollen durch Doppelwinkel bei Annäherung an die Küste ergaben, auch
über längere Zeitintervalle hinweg, nahezu konstante Berichtigungswerte.
Dagegen ergaben sich bei der im Herbst vorgenommenen Vermessung der
"Loreley-Bank" in der Nordsee so große und unkontrollierbare Schwankungen
in den Berichtigungswerten, daß die verlangten Genauigkeitsgrenzen für die
Arbeitskarte nicht eingehalten werden konnten. Die Vermessung wurde daher
über trig. Punkte auf Helgoland, Bojen und ein Peilboot als Hilfspunkt durch
geführt.
Von den Wracksuchbooten wurden in der Nord- und Ostsee vorwiegend die
im Küstenbereich liegenden Zwangswege, Vermessungsgebiete und Flußmündun
gen abgesucht. Es wurden 18 neue Wrackpositionen festgestellt und 47 früher