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Full text: 16: Der Wasseraustausch im Tidebecken Hörnum-Tief : Abschlußbericht

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Erhöhte Turbulenz ist vermutlich auch der Grund für ein weiteres, häufig auf dem Flach vor 
der Insel Amrum anzutreffendes Schwebstoffmaximum. Es nimmt in wechselnder Ausbildung 
mal den gesamten Flachwasserabschnitt ein; häufig konzentriert es sich jedoch auf den 
Übergangsbereich von der tiefen Rinne zum flachen Wasser (Abb.49,50). Welche Kräfte hier 
für die Anreicherung von Schwebstoffen verantwortlich sind, konnte auf der Basis der 
vorhandenen Daten nicht geklärt werden. Denkbar sind einerseits seegangsbedingte, 
turbulente Aufwirbelungsvorgänge, deren Intensität besonders am Übergang vom tiefen zum 
flachen Wasser vergleichsweise hoch sein sollte. Andererseits tritt dieses Phänomen auch bei 
ruhigen Bedingungen auf und zeigt eine gewisse tideabhängige Variabilität in der Form der 
Ausbildung. Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang, daß der Randbereich der Rinne 
eine Übergangszone zu ausgedehnten Flachwassergebieten bildet, Abschnitten also, die im 
Wattenmeer oft durch höhere Schwebstoffgehalte gekennzeichnet sind. So könnte es im 
Grenzbereich zwischen den Wassermassen der Rinne und des Flachs zu advektiven, 
tidegesteuerten Bewegungen kommen, wie sie beispielsweise im Bereich einer Front oder 
Stromkante auftreten.. 
4.43 Schlußfolgerungen aus den Schwebstoffmessungen 
Zusammenfassend betrachtet, haben die Ergebnisse gezeigt, daß das großräumige 
Schwebstoffverteilungsmuster im Hörnum-Tief in der für Wattgebiete typischen Weise 
aufgebaut ist. Die niedrigsten Konzentrationen kommen in den seewärtigeren Bereichen vor, 
während die inneren Abschnitte durch höhere Feststoffgehalte gekennzeichnet sind. Dieses 
Verteilungsmuster ist das Ergebnis tidebedingter Anreicherungsprozesse, wie sie 
zusammenfassend von Dronkers [1984] beschrieben werden. 
Darüber hinaus hängen räumliche Verteilung und Gehalt an suspendierten Sedimenten von 
zahlreichen, sich überlagernden, teils periodischen und teils zufälligen Prozessen ab. Eine 
Charakterisierung kurzperiodischer Vorgänge, wie sie beispielsweise durch Seegang (einzelne 
Welle oder Wellengruppe) hervorgerufen werden, oder von Effekten, die zufällig eingetreten 
sind, ist aufgrund der komplexen Wirkgefüge auf der Basis der vorhandenen Meßergebnisse 
nicht möglich. 
Der wichtigste längeiperiodische Prozeß, der die Verteilungsmuster der Schwebstoffe prägt, 
ist der Transport durch den Tidestrom. Der hiermit verbundene Sedimenttransport wird 
überlagert von ebenfalls tidebedingten, allerdings kürzerperiodischen Sedimentations- und 
Resuspensionsvorgängen, welche in Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindigkeit zu 
lokalen Änderungen der Schwebstoffkonzentration beitragen. Beide Vorgänge konnten durch 
die Messungen als charakteristische Eigenschaften des Transports feinkörniger Sedimente 
erfaßt und beschrieben werden. 
Zu den wiederkehrenden jedoch nur mittelbar tidebedingten Eigenarten des 
Schwebstofftransports, ist ebenfalls die Mobililisierung von Sedimenten durch Brandung auf 
den Theeknopssänden zu rechnen. Durch diesen Vorgang, der abhängig ist von Seegang und 
Wasserstand, werden sowohl feinkörnige Schwebstoffe als auch gröberkörnige Sande 
[Ahrendt ,1992] in das Hörnum-Tief verfrachtet. 
Lokale Eigenarten sind es auch, die dort wo der innere Abschnitt des Hörnum-Tiefs, die 
gemeinsame Rinne von Wester- und Osterley und das Eidumtief Zusammentreffen sowie am 
Rande der Amrumer Schulter immer wieder zu Anreicherungen von suspendierten 
Sedimenten führen. Die übergreifende Interpretation der Meßergebnisse hat gezeigt, daß diese
	        
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